
Während des Monats Ramadan, der heiligste Monat im Islam, erleben Muslime weltweit eine Zeit der Reflexion und des Fastens. In diesem Kontext brechen viele Gläubige ihr Fasten mit Datteln und Wasser, wobei das Fasten täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang dauert. Der Ramadan, der neunte Monat des islamischen Mondkalenders, beginnt und endet je nach Sichtung des Mondes und verschiebt sich jährlich um etwa zehn bis elf Tage. Dies bedeutet, dass die Erfahrungen und Temperaturen während des Fastens von Jahr zu Jahr variieren können.
Die Fastenzeit im Ramadan bringt verschiedene bewusste Entbehrungen mit sich. Muslime verzichten nicht nur auf Essen und Trinken, sondern ebenso auf Rauchen und sexuelle Beziehungen. Das Ziel dieses Verzichts ist es, Taqwa, das Gottesbewusstsein, zu vertiefen. Im Koran, insbesondere in Sure 2, Verse 183-187, wird das Fasten als religiöse Pflicht hervorgehoben. Ausnahmen gelten für schwangere Frauen, Reisende sowie kranke und alte Menschen, die das Fasten nachholen oder eine Ersatzleistung erbringen dürfen, wie etwa das Speisen von Fastenden.
Datteln: Ein Grundnahrungsmittel während des Ramadans
Datteln spielen eine zentrale Rolle im Ramadan: Das Fastenbrechen, auch Iftar genannt, wird traditionell mit Datteln begonnen. Diese Früchte sind nicht nur kulturell bedeutend, sondern auch nahrhaft. Sie enthalten wichtige Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und Antioxidantien. Ihr hoher Fructosegehalt macht sie zu einer ausgezeichneten Quelle für schnelle Energie, schwärmt aljazeera.com. Datteln sind leicht verdaulich und tragen dazu bei, den Übergang vom Fasten zu einer Mahlzeit zu erleichtern.
Es gibt verschiedene Dattelsorten, die jeweils ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften haben:
- Medjool: Groß, süß, bernsteinfarben und mit einem reichhaltigen Geschmack.
- Mabroom: Weniger süß, länglich, rötlich-braun und zäh.
- Ajwa: Weich, fleischig und sehr süß, in Medina, Saudi-Arabien, gewachsen.
- Deglet Noor: Mittelgroß, hellere Farbe, ideal zum Kochen und Backen.
- Piarom: Dunklere Haut, reicher Geschmack und leicht trocken.
Datteln werden seit Tausenden von Jahren kultiviert, wobei eine Dattelpalme bis zu 100 Jahre alt werden und mehr als 100 kg Datteln pro Ernte produzieren kann. Dies spiegelt die lange Tradition und den Wert dieser Frucht innerhalb der islamischen Gesellschaft wider. Besonders teuer sind die Ajwa-Datteln, die als die wertvollsten der Welt gelten. 2022 betrug die weltweite Dattelnproduktion rund 10 Millionen Tonnen, wobei Ägypten, Saudi-Arabien und Algerien zu den größten Produzenten zählen. Ägypten alleine stellt 18% der globalen Datteln her, während Saudi-Arabien und Algerien mit 17% und 13% folgen.
Kulturelle und gesellschaftliche Aspekte
Datteln sind nicht nur ein Snack, sondern auch ein Symbol der Gastfreundschaft und des Teilens während des Ramadans. Beim Suhur, der Mahlzeit vor Sonnenaufgang, werden häufig Datteln konsumiert, um den Körper optimal auf den Fastentag vorzubereiten.
Darüber hinaus hat die israelische Dattelausfuhr, insbesondere nach dem Export von Medjool-Datteln im Wert von 330 Millionen USD im Jahr 2022, zu einem Boykott eingeladen. Die Boycott, Divestment, Sanctions (BDS) Bewegung fordert Verbraucher auf, Datteln aus Israel oder den besetzten Gebieten zu meiden, was eine kontroverse Debatte angestoßen hat. Empfohlene Marken zum Vermeiden sind unter anderem Hadiklaim, King Solomon und Jordan River.
Abschließend ist der Ramadan nicht nur eine Zeit des Verzichts, sondern auch eine Gelegenheit, Gutes zu tun und Bedürftigen zu helfen, was der gesellschaftliche Zusammenhalt in der muslimischen Gemeinschaft stärkt. Die Feierlichkeiten enden mit Eid-al-Fitr, dem Fest des Fastenbrechens, das das Ende des Ramadans markiert. An diesem Tag wird in festlicher Kleidung ein Gebet vollzogen, gefolgt von Feiern mit Familie und Freunden.