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Zwangsheiratuschock: Gericht spricht Mann nach Entführung einer Zwölfjährigen frei!

Am Landgericht Essen wurde kürzlich ein Syrer freigesprochen, der eine Zwangsehe zwischen seinem 20-jährigen Bruder und einem zwölfjährigen Mädchen arrangiert hatte. Diese Entscheidung markiert einen weiteren besorgniserregenden Fall im Zusammenhang mit Kinderehen, die weltweit stark zunehmen. Der Richter Volker Uhlenbrock erklärte, dass das Schicksal des Mädchens „zu Tränen rühren“ könnte. Das Mädchen, heute 15 Jahre alt, lebt seit mehreren Jahren in Wohngruppen und hat keine Möglichkeit, in ihre Heimat zurückzukehren.

Der Freispruch des Angeklagten erfolgte, weil nicht abschließend geklärt werden konnte, ob er tatsächlich das wahre Alter des Mädchens kannte. Während des Prozesses zeigte der Beschuldigte kaum Emotionen, lediglich bei dem Auftritt seines Bruders als Zeuge wurde er sichtlich betroffen.

Die globale Dimension von Kinderehen

Der Fall aus Essen wirft ein Schlaglicht auf ein weltweites Problem: Kinderehen sind nach wie vor ein ernsthaftes Thema. Laut der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ leben weltweit rund 700 Millionen Frauen und Mädchen in Ehen, die sie vor ihrem 18. Lebensjahr eingegangen sind. Die Organisation warnt, dass bis 2050 bis zu 1,2 Milliarden Mädchen und Frauen betroffen sein könnten. Besonders in Ländern wie Afghanistan, Jemen, Indien und Somalia werden Mädchen teilweise bereits im Alter von 10 Jahren verheiratet.

Die frühzeitige Heiratspraktik hat gravierende Folgen. Sie führt häufig zu einem vorzeitigen Verlassen der Schule, erhöht das Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten und Missbrauch und begünstigt frühe Schwangerschaften. Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland, betont, dass Kinderehen den grundlegenden Rechten auf Bildung, Entwicklung und Kindsein entgegenstehen.

Risikofaktoren und globale Rankings

Mädchen in Krisenregionen sowie in von Naturkatastrophen betroffenen Gebieten sind besonders gefährdet. Armut stellt dabei einen wesentlichen Risikofaktor dar. „Save the Children“ erstellt regelmäßig Rankings von 144 Ländern nach Kriterien wie der Anzahl an frühen Heiratsfällen, jugendlichen Schwangerschaften und Müttersterblichkeit. Die Länder mit den schlechtesten Platzierungen sind Somalia, Mali, die Zentralafrikanische Republik, Tschad und Niger. Deutschland belegt im Ranking den zwölften Platz, wobei auch hier Kinderehen relativ häufig sind.

Im Vergleich dazu schneidet Schweden am besten ab, während die Schweiz auf dem neunten Platz landet, was vor allem mit einer geringen Anzahl von Parlamentarierinnen zusammenhängt. Auch einige westliche Länder zeigen Schwächen, darunter Großbritannien und die USA mit hohen Zahlen anjugendlichen Schwangerschaften.

Zusammenfassend zeigt der Fall in Essen, dass die Problematik von Kinderehen nicht nur regional, sondern ein globales Anliegen ist. Es ist dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um das Wohlergehen und die Rechte von Mädchen worldweite zu schützen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich bei t-online.de und im Bericht von bundestag.de. Die alarmierenden Statistiken und Berichte von taz.de bieten zusätzliche Einblicke in die Herausforderung, die Kinderehen darstellen.

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Weitere Infos
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