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Historische Schätze nach Flut: Entdeckungen in Bad Münstereifel!

Die Flutkatastrophe im Juli 2021, die Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz heimgesucht hat, hatte verheerende Folgen. Sie kostete mehr als 130 Menschen das Leben, verursacht durch die heftigen Regenfälle und die anschließenden Überschwemmungen der Flüsse, darunter die Erft. Diese Naturkatastrophe führte nicht nur zu immensem menschlichem Leid und materiellen Verlusten, sondern offenbarte auch historische Schätze, die zuvor im Verborgenen lagen. In Bad Münstereifel wurde die Flut zur Schlüssel zu einem geschichtsträchtigen Erbe.

Norbert Liebing, ein engagierter Ehrenamtler im Bereich der Bodendenkmalpflege, hat in Bad Münstereifel bemerkenswerte Funde gemacht, die durch die Flut ans Licht gelangten. Am 14. Juli 2021 floss das Wasser der Erft durch das Heisterbacher Tor, dabei traten Überflutungen auf, die auch Schäden an einem angrenzenden Wohnhaus verursachten. Im Keller des Hauses Werkbrücke 1 entdeckte Liebing Felsen, die vom Wasser umspült wurden. Man fand auch einen unterirdischen Gang, der früher vom Werk, das einst als Tagungsraum der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft diente, bis zum Haus führte.

Archäologische Funde und ihre Bedeutung

Die Zeitreisen in die Vergangenheit wurden durch die Zerstörung und den anschließenden Reparaturmaßnahmen möglich, die das Verborgene freilegten. So wurde an der Oberen Schoßpforte ein Stollen unter der Stadtmauer gefunden. Dieser Stollen wurde nach der Flut vermessen und ist mit Kopfsteinpflaster ausgelegt. Weitere Funde an der Freitreppe und auf dem Salzmarkt, wie meterlange Holzpfosten und die Fundamente des früheren Satzvey’schen Hauses, tragen zur archäologischen Erschließung der Region bei. Diese Funde werden in einem Vortrag mit dem Titel „Durch Hochwasser freigelegte archäologische Befunde: Spurensuche in Bad Münstereifel“ am 28. Januar 2025 um 18 Uhr im Casino Euskirchen vorgestellt. Der Eintritt ist frei.

Die Ahrflut, die auch viele Regionen außerhalb Bad Münstereifels betroffen hat, beschädigte oder zerstörte schätzungsweise 50 archäologische Fundstellen. Der kommissarische Leiter der Landesarchäologie Koblenz, Cliff Jost, hob hervor, dass die Schäden vor allem Objekte der Neuzeit betrafen, wie beispielsweise Überreste von alten Mühlen oder Brücken. Die genauen Auswirkungen auf unerkennbare Fundstellen in überfluteten mittelalterlichen Ortskernen sind jedoch nach wie vor unklar. Jost konnte darauf hinweisen, dass die Römer in ihren Bauweisen vorausschauend waren, indem sie Gutshöfe erhöht am Hang errichteten, um Risiken durch Hochwasser zu minimieren.

Ein gewaltiger Verlust für die Kultur

Die Flutkatastrophe hat nicht nur geschichtliche Stätten beschädigt, sondern auch unmissverständlich gezeigt, wie verletzbar unser kulturelles Erbe ist. Während die archäologischen Relevanzen auf der einen Seite sichtbar wurden, brachte die Flut auch ein großes Ausmaß an Zerstörung mit sich. In Anbetracht der Zahl von 134 verzeichneten Todesopfern muss unbedingt in Zukunft darauf geachtet werden, dass solche potenziell gefährdete Stätten, ebenso wie die menschlichen Lebensräume, besser geschützt werden.

Die Auswertung dieser Funde wird künftig entscheidend für unser Verständnis der Region und ihrer Geschichte sein. Es bleibt zu hoffen, dass die Lehren aus dieser Katastrophe auch zur Verbesserung von Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser dienen können, um das kulturelle Erbe der Region zu sichern und solche Tragödien zu minimieren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bad Münstereifel, Deutschland
Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
deutschlandfunkkultur.de

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