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Schockierende Einblicke: Leben nach dem Missbrauch in der Kirche!

Im Kontext der fortwährenden Diskussion über sexualisierte Gewalt in Institutionen, insbesondere innerhalb der Kirchen, wird am 28. Januar um 22.15 Uhr die ZDF-Reportage „Leben nach dem Missbrauch“ ausgestrahlt. Die Reportage aus der Reihe „37 Grad“ thematisiert die erschütternden Erfahrungen von Betroffenen wie Nancy Janz, die sexuelle Übergriffe durch einen evangelischen Jugendpastor in Niedersachsen erlebte. Janz, die bereits in ihrer Familie sexualisierte Gewalt erfahren hatte, wandte sich von der Kirche ab, sieht jedoch Hoffnung auf Veränderung und ist mittlerweile Sprecherin der Betroffenen im Beteiligungsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) berichtet der Weser-Kurier.

Ebenso schildert die Reportage das Schicksal von Anselm Kohn, der in der Vergangenheit von seinem Stiefvater, einem Pastor, belästigt und missbraucht wurde, und von Markus Klaaßen, der als Jugendlicher in Gelsenkirchen von einem evangelischen Pfarrer missbraucht wurde. Kohn hat umfangreiche Aktenordner zur Aufarbeitung, hat jedoch nicht die nötige Zeit dafür gefunden. Klaaßen wiederum erhielt nach einem eingestellten Strafverfahren nur eine geringe Summe von der Kirche, jedoch kein Therapieangebot. Diese Erlebnisse verdeutlichen die komplexen Herausforderungen, mit denen Betroffene konfrontiert sind , so die Weser-Kurier-Reportage.

Umfassende Aufarbeitung gefordert

Die Evangelische Kirche in Deutschland steht seit Jahren in der Kritik, da unklare Zahlen der Betroffenen aufgrund fehlender oder nicht offengelegter Daten bestehen. Im Jahr 2020 wurde der Forschungsverbund ForuM ins Leben gerufen, der eine unabhängige Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie durchführt. Die Ergebnisse der Studie, die am 25. Januar 2024 veröffentlicht wurden, zielten darauf ab, Aufklärung über die Gefährdungskonstellationen zu schaffen und die Präventionsarbeit zu verbessern meldet die EKD.

Mit einem Kostenrahmen von etwa 3,6 Millionen Euro wird das Projekt von allen 20 Landeskirchen finanziert. Die Studie hat das Ziel, die bestehenden Konzepte zur Aufarbeitung, Intervention und Prävention zu optimieren. Ein Verbundbeirat aus externen Wissenschaftler*innen und Betroffenen begleitet das Forschungsprojekt. Ihre Erkenntnisse sollen zur Entwicklung eines 11-Punkte-Handlungsplans beitragen, der im zweiten Halbjahr 2018 ins Leben gerufen wurde wird im Bericht der EKD erläutert.

Neue Strukturen für Betroffene

Ein zentraler Fokus der EKD liegt auf der individuellen Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Im Rahmen dessen wurde ein Verfahren für Anerkennungszahlungen durch „Anerkennungskommissionen“ entwickelt. Die angefertigte „Gemeinsame Erklärung“ zwischen EKD, Diakonie Deutschland und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Missbrauchs in Einrichtungen (UBSKM) umfasst verbindliche Kriterien und Standards für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle informiert die UBSKM.

Diese Erklärung entstand in Zusammenarbeit mit Betroffenenvertretern und kirchlichen Beauftragten und zielt darauf ab, eine unabhängige sowie transparente Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in allen evangelischen Landeskirchen zu gewährleisten. Die Einrichtung von „Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen“ soll zudem die strukturelle Beteiligung von Betroffenen an der Aufarbeitung fördern ergänzt die UBSKM.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Gelsenkirchen, Deutschland
Beste Referenz
weser-kurier.de
Weitere Infos
ekd.de

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