
Am 29. Juni 2022 fand ein „virtueller Wärmepumpengipfel“ unter der Leitung von Robert Habeck und Klara Geywitz statt. Das Ziel war ambitioniert: 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 installieren. Dies sollte der Schlüssel sein, um die Wärmeversorgung in Deutschland schneller zu transformieren und sich von den russischen Gasimporten unabhängig zu machen, so Habeck.
Auf dem Gipfel präsentierten sich 26 Vertreter aus verschiedenen Sektoren, darunter Unternehmen, Verbände und Gewerkschaften. Doch der Plan scheint bislang nicht aufgegangen zu sein. Die ambitionierte Zielvorgabe von 500.000 Wärmepumpen wurde im Jahr 2024 erheblich verfehlt. Laut nordkurier.de wurden 2022 bereits 419.000 Förderanträge für Wärmepumpen registriert, während die Zahlen für 2023 nur rund 127.000 Anträge betrugen. Im Jahr 2024 lagen die Anträge sogar bei weniger als 190.000.
Widerstand gegen Wärmepumpen
Die geringe Anzahl an Anträgen könnte auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen sein, darunter mangelnde Informationen und Unsicherheiten bei den Hausbesitzern. Der Wirtschaftszweig reicht von kleinen Handwerksbetrieben bis zu großen Unternehmen, mit den meisten Anträgen in Nordrhein-Westfalen (180.777), gefolgt von Baden-Württemberg (113.546) und Bayern (109.283). In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg hingegen wurden nur 9.711 und 20.738 Anträge gestellt.
Christoph Ploß von der CDU äußerte scharfe Kritik an der Ampelkoalition aufgrund des Verfehls der Ausbauziele. Er fordert eine größere Technologieoffenheit und marktwirtschaftliche Ansätze, um das Ziel einer erfolgreichen Energiewende zu erreichen.
Neue Fördermaßnahmen
Die Bundesregierung hat mit dem überarbeiteten Gebäudeenergiegesetz (GEG) bereits neue Richtlinien geschaffen, die seit dem 1. Januar 2024 in Kraft sind. Damit dürfen neue Heizungen künftig mindestens 65 % ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen. Dies soll Hausbesitzern den Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme erleichtern und die Energiewende im Gebäudesektor beschleunigen, wie in den Berichten von enpal.de und bafa.de hervorgehoben wird.
Die Fördersätze sind vielversprechend:
- Grundförderung: 30 % der förderfähigen Kosten
- Klimageschwindigkeitsbonus: 20 % für frühzeitigen Austausch fossiler Heizungen
- Einkommensbonus: 30 % bei zu versteuerndem Einkommen von max. 40.000 €
- Effizienzbonus: 5 % für Nutzung natürlicher Kältemittel
Die maximale Fördersumme beträgt 30.000 Euro pro Wohneinheit, wobei diese Zahl für größere Mehrfamilienhäuser höher ausfallen kann.
Trotz dieser Maßnahmen und Fördermöglichkeiten bleibt die Unsicherheit bestehen, ob die angestrebten Ziele erreicht werden können. Hausbesitzer werden aufgefordert, sich zeitnah über die Entwicklungen in der Förderlandschaft zu informieren, da die Gelder im Jahr 2025 möglicherweise knapp werden könnten.
Der Druck auf die Ampelkoalition wächst, effektive Lösungen zu finden, um die Energiewende voranzutreiben und die Bürger von den Vorteilen der Wärmepumpentechnologie zu überzeugen. Nur so kann der Transformationsprozess gelingen und die Ziele der Klimapolitik eingehalten werden.