
In den vergangenen Wochen hat die Bundeswehr an ihrem Luftwaffenstützpunkt in Köln-Wahn vermehrt mit sicherheitsrelevanten Vorfällen zu kämpfen. Am 2. Januar 2025, einem von mehreren Vorfällen, wurde ein versuchter Einbruch in die Trinkwasseraufbereitungsanlage entdeckt. Unbekannte hatten offenbar den Zaun nieder gedrückt und versuchten, eine Tür zu öffnen. Trotz dieser Bemühungen gelang es den Tätern nicht, in das Wasserwerk einzudringen. Laut Informationen von Welt ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft nun wegen des Anfangsverdachts auf Sabotage.
Dieser Vorfall stellt den dritten sicherheitsrelevanten Vorfall innerhalb weniger Monate dar. Im August wurden bereits Beschädigungen am Zaun festgestellt, und abnorme Wasserwerte bei den Schnelltests sorgten für Alarm. Obwohl die Bundeswehr letztlich Entwarnung gab – es wurden keine Verunreinigungen festgestellt – bleibt die Situation angespannt. Im November vergangenen Jahres wurden erneut Löcher im Zaun entdeckt, und auch hier ermittelt die Staatsanwaltschaft im Kontext spoilermal möglicher Sabotageakte.
Ermittlungen und Sicherheitsvorkehrungen
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, und Bundesminister Boris Pistorius fordert eine erhöhte Wachsamkeit in Anbetracht dieser Vorfälle. Wie Tagesschau berichtet, wurde die Kaserne mehrfach abgeriegelt, nachdem abnorme Werte im Trinkwasser festgestellt wurden. Zur Vorbeugung wurde der Zugriff auf Wasserquellen im Gelände untersagt, und Soldaten sowie zivile Mitarbeiter wurden angewiesen, kein Trinkwasser zu entnehmen.
Zusätzlich wurden Videoaufnahmen ausgewertet, um Hinweise auf die Täter zu erlangen. Zunächst gab es keinen sichtbaren Erfolg bei der Suche nach einem möglichen Eindringling. Auch wenn keine gesundheitlichen Schäden festgestellt wurden, bleibt die Angst vor einer möglichen Sabotage der Wasserversorgung. Sicherheitskreise spekulieren, dass die Vorfälle möglicherweise in Zusammenhang mit geopolitischen Spannungen stehen, insbesondere mit Russland, wie einige Experten warnen.
Verstärkter Sicherheitsdruck
Die Vorfälle am Fliegerhorst Köln-Wahn, dem größten Luftwaffenstützpunkt der Bundeswehr, führen nicht nur zu einer Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen, sondern verstärken auch den Druck auf die Verantwortlichen. In der Kaserne sind rund 4.300 Soldaten sowie 1.200 zivile Angestellte tätig. Insbesondere für die militärische Unterstützung der Ukraine spielt der Standort eine entscheidende Rolle. Ähnliche Sicherheitsvorfälle wurden auch am NATO-Stützpunkt Geilenkirchen beobachtet, wo kürzlich ein Eindringling festgestellt wurde, der jedoch nicht verhaftet werden konnte.
BR berichtet, dass auch hier Sicherheitsmaßnahmen verstärkt wurden. Minister Pistorius betont die Notwendigkeit, Absicherungspläne zu überprüfen und die Aufmerksamkeit zu erhöhen, um potenzielle Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen. Die Situation zeigt auf, wie wichtig eine stabile und gesicherte militärische Infrastruktur in Zeiten wachsender internationaler Spannungen ist.