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Altersarmut im Osten: Wo bleibt die Rentenrevolution?

Die Rentensituation in Deutschland bleibt angespannt. Wie kn-online.de berichtet, ist die maximal mögliche Rente in Deutschland bei 3444 Euro monatlich angesiedelt, doch die Realität sieht anders aus: Wenigstens einer der Rentenbezieher erreicht diesen Betrag tatsächlich. Im Durchschnitt erhalten die Rentner in Deutschland etwas mehr als 1500 Euro monatlich. Dies ist besonders bedenklich, da immer mehr Menschen an Altersarmut leiden, eine Situation, die sich voraussichtlich weiter verschärfen wird.

Der Sozialbericht 2024, herausgegeben von Destatis, dem WZB und dem BiB, beleuchtet die alarmierenden Entwicklungen. Rund 17,6 Millionen Menschen in Deutschland, also etwa 21% der Bevölkerung, sind 2024 von Armuts- oder sozialer Ausgrenzung betroffen. Besonders betroffen sind die älteren Bevölkerungsschichten. In der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen ist in Ostdeutschland fast jeder Vierte von Armut bedroht, während im Gesamtdeutschland etwa 17% betroffen sind. Dies zeigt, dass die Hauptursachen für Altersarmut in Deutschland vor allem geringe Löhne und niedrige Renten sind.

Verteilung des Wohlstands

Die ungleiche Verteilung von Vermögen bleibt ein zentrales Thema. Nach Aussagen von destatis.de ist der Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland immens. Ostdeutsche Haushalte besitzen im Durchschnitt 150.900 Euro, während Westdeutsche durchschnittlich 359.800 Euro aufweisen. Diese Vermögenslücke hat sich in den letzten zehn Jahren kaum geschlossen. Gleichzeitig gehört Deutschland zu den europäischen Spitzenreitern in Bezug auf Vermögensungleichheit: Die obersten 10% der Haushalte kontrollieren 56% des Gesamtvermögens.

Ein weiterer Besorgnispunkt ist die stark steigende Armutsgefährdung bei den über 60-Jährigen. Während die durchschnittlichen Reallöhne seit 2014 gestiegen sind, bleibt das Armutsrisiko konstant hoch. Im Jahr 2022 lebten 15% der Haushalte unter der Armutsrisikoschwelle, eine Zahl, die nach wie vor alarmierend ist. Bei den 60- bis 79-Jährigen hat sich das Armutsrisiko leicht erhöht und liegt in Ostdeutschland bei 19,4%, während es insgesamt bei 17% für diese Altersgruppe liegt.

Auswirkungen der Beschäftigungsquote

Die Beschäftigungsquote in Deutschland ist ein weiterer entscheidender Faktor, der die Rentensituation beeinflusst. Die Erwerbsquote bei Personen mit Einwanderungsgeschichte liegt bei 68%, jedoch ist diese Zahl bei Frauen mit Migrationshintergrund deutlich niedriger (54,7%). Ein erheblicher Anteil dieser Bevölkerungsgruppe könnte zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels beitragen. Mütter könnten beispielsweise 645.000 Vollzeit-Arbeitskräfte zusätzlich in den Arbeitsmarkt bringen, wenn sie in dem Umfang arbeiten könnten, den sie sich wünschen.

Die verunsichernde Entwicklung der Renten- und Armutsrisiken, insbesondere im Osten Deutschlands, wird durch viele Faktoren beeinflusst. Die negative Prognose hinsichtlich der Altersarmut wird durch die nach wie vor bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Ost und West untermauert. Wie die Berichterstattung von wzb.eu zeigt, bleibt die Altersarmut im Osten eine drängende Herausforderung, die dringenden Handlungsbedarf erfordert.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Ostdeutschland, Deutschland
Beste Referenz
kn-online.de
Weitere Infos
destatis.de

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