
Die deutsche Wirtschaft steht weiterhin vor enormen Herausforderungen. Trotz der besten Absichten und staatlichen Maßnahmen bleibt das Wachstum enttäuschend. Laut dem Ifo-Institut wird für 2025 lediglich ein Wachstum von 0,2% prognostiziert, ein Rückgang von der ursprünglich erwarteten 0,4%. Für 2026 wird ein schwacher Anstieg um 0,8% erwartet, was die Sorgen über den Zustand der deutschen Wirtschaft weiter verstärkt. Ifo-Chef Clemens Fuest betont die Dringlichkeit, mehr Arbeitsstunden zu leisten, um den Wohlstand zu sichern. Er verweist auf die niedrigen Arbeitszeiten in Deutschland, die mit etwa 1300 Stunden pro Jahr die niedrigsten unter den Industrieländern sind.
Im internationalen Vergleich sind die durchschnittlichen Arbeitszeiten deutlich höher. So liegt der OECD-Durchschnitt bei etwa 1700 Stunden, während Länder wie Frankreich und Großbritannien mit ungefähr 1500 Stunden und Südkorea mit 1800 Stunden vor Deutschland liegen. Fuest fordert eine Rückkehr zur Vollarbeit und eine Beendigung des Trends zu Teilzeitarbeit, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Der Rückzug der USA aus internationalen Verpflichtungen führt zu einem Anstieg der Verteidigungsausgaben, was die Ressourcen für andere wichtige Bereiche einschränkt.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind weiterhin kritisch. Frühindikatoren deuten darauf hin, dass im dritten Quartal 2024 keine Trendwende in der Konjunktur zu erwarten ist. Das ifo Geschäftsklima hat sich im August zum dritten Mal in Folge verschlechtert. Die Auftragslage in verschiedenen Wirtschaftsbereichen wird allgemein als schlecht eingeschätzt, wobei die Industrie unter schwacher Nachfrage und internationalem Wettbewerbsdruck leidet. Besonders besorgniserregend ist die Situation im Baugewerbe, wo die Auftragseingänge stabil geblieben sind, jedoch der Wohnungsbau stagniert, da neue Immobilien kaum erschwinglicher werden.
Die Löhne steigen zwar stärker als die Preise, was möglicherweise die Kaufkraft wiederherstellt. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Leistung für 2024 unverändert, mit einer leichten Zunahme von 0,2% zum Jahresende. Fuest warnt jedoch, dass Schulden allein nicht ausreichen, um die Wirtschaft zu beleben; vielmehr seien strukturelle Reformen notwendig, um die Produktionskapazitäten auszubauen.
Prognosen und Herausforderungen
Die Ifo-Prognosen sind auch in der aktuellen wirtschaftlichen Lage gesetzt, wobei die Inflationsrate von 5,9% in 2023 auf 2,2% in 2024 sinken soll. Für 2025 wird eine Inflationsrate von 2,0% und für 2026 1,9% prognostiziert. Trotz gesunkener Energiekosten und gesicherter inflatorischer Maßnahmen bleibt die Unsicherheit hoch. Diese Tendenzen sind Teil eines umfassenden drängenden Bedarfs an Reformen innerhalb der deutschen Wirtschaft. Fuest und seine Kollegen rufen dazu auf, die Betreuungskosten für Kinder zu verbessern und die Abgabenlast zu senken.
Die Unternehmensinvestitionen zeigen sich hingegen verhalten und tragen nicht zur gewünschten Belebung der Wirtschaft bei. Die demografischen Veränderungen und die steigende Arbeitslosigkeit, die für 2024 mit 6,0% erwartet wird, stellen das Land vor weitere Herausforderungen. Die Prognosen des Ifo-Instituts, die auch die Pläne der kommenden Regierung zur weiteren Stabilisierung der Wirtschaft berücksichtigen, lassen erkennen, dass mehr Engagement erforderlich ist, um Deutschland aus der aktuellen Wirtschaftskrise zu führen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 5,8% in 2025 und 5,3% in 2026 bietet nur einen schwachen Lichtblick in einem ansonsten trüben wirtschaftlichen Perspektivenbild.
In diesem Kontext stellt sich die zentrale Frage: Wie kann Deutschland seinen Wohlstand sichern und gleichzeitig die Herausforderungen der globalen Wirtschaft meistern? Solche Maßnahmen müssen sowohl kurzfristige Lösungen als auch langfristige Reformen umfassen, um die wirtschaftliche Stabilität und das Wachstum nachhaltig zu fördern. Auch der protektionistische Trend könnte, so die Experten, den Wohlstand des Landes weiter gefährden.
Wie die Daten zeigen, wird es entscheidend sein, Reformen voranzutreiben, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und die Herausforderungen des Arbeitsmarktes effektiv zu adressieren. Das ifo-Institut hebt hervor, dass die Ausbildung und Fortbildung von Fachkräften ebenso eine zentrale Rolle spielen werden, sollte Deutschland seine Position auf dem internationalen Markt langfristig sichern wollen.
Focus berichtet, dass… Ifo-Institut erklärt, dass… Bundesbank analysiert, dass…