
Am 29. Januar 2025 verkündete die US-Notenbank (Fed) eine Entscheidung zur Stabilität der Zinssätze, ohne Hinweise auf mögliche zukünftige Senkungen. Dies geschah nach einem zwei Tage dauernden Treffen, bei dem die Fed in ihrer Erklärung anmerkte, dass die Inflation weiterhin über dem angestrebten Ziel von 2 Prozent liegt. Auch die Formulierung wurde geändert, um zu betonen, dass die Preisanstiege „hoch bleiben“. Der aktuelle Leitzins bleibt im Bereich von 4,25 bis 4,5 Prozent. Laut den offiziellen Berichten liegt der Rückgang der Inflation voraussichtlich im Trend, jedoch warten Fed-Offizielle auf weitere Wirtschaftsdaten, bevor sie Anpassungen vornehmen.
Das Wirtschaftswachstum zeigt positive Anzeichen, während die Arbeitslosenquote auf einem niedrigen Niveau verharrt. Auch wenn Investoren nicht mit Zinssenkungen vor Juni rechnen, werden Debatten innerhalb der Fed über mögliche zukünftige Zinssenkungen laut. Es stehen zwei potenzielle Senkungen um jeweils ein Viertelprozent im Raum, abhängig von der weiteren Entwicklung der Inflation und der Arbeitsmarktdaten. Zudem gibt es Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter anderem durch politische Maßnahmen der Trump-Administration.
Internationale Perspektiven
Im europäischen Raum hat die Europäische Zentralbank (EZB) 2024 vier Zinssenkungen vorgenommen, um der schwächelnden Wirtschaft und der Inflationslage entgegenzuwirken. Diese Senkungen führten zu günstigeren Krediten und sollen die Investitionstätigkeit ankurbeln. Dennoch haben sich die Bauzinsen seit 2023 zwar verringert, der direkte Einfluss der EZB-Zinssenkungen darauf bleibt begrenzt. Prognosen besagen, dass die Bauzinsen für 2025 nicht signifikant fallen, während die Tages- und Festgeldzinsen in den letzten Monaten gesunken sind. Trotz der gesunkenen Inflationsrate in der Eurozone auf 2,2 Prozent im November bleibt das Preisniveau insbesondere für Lebensmittel und Dienstleistungen besorgniserregend.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde deutete an, dass weiteres Zinsverhältnis für 2025 möglich ist, wobei gleichzeitig Risiken für das Wirtschaftswachstum zugenommen haben, insbesondere in Deutschland. Viele Verbraucher fühlen sich trotz gestiegener Löhne finanziell schlechter gestellt als vor der Pandemie, was die wirtschaftliche Situation zusätzlich kompliziert.
Die Rolle der Geldpolitik
Die Steuerung der Geldmenge ist von zentraler Bedeutung für die Preisstabilität und das Vertrauen in die Währung. Geldpolitik ermöglicht eine dynamische Anpassung an schwankende wirtschaftliche Bedingungen, zielt darauf ab, Inflation, Deflation, Währungsstabilität, Vollbeschäftigung und Wirtschaftswachstum in Einklang zu bringen. Zentrale Instrumente sind Zinssätze, Mindestreserveanforderungen und offene Marktgeschäfte. Historisch betrachtet haben Zentralbanken in verschiedenen Krisensituationen, wie der Finanzkrise 2008 und der Covid-19-Pandemie, unkonventionelle Methoden angewandt, um wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.
Die Herausforderung für Zentralbanken bleibt, die Balance zwischen Inflationskontrolle und wirtschaftlichem Wachstum zu wahren, während sie sich gleichzeitig an neue Rahmenbedingungen anpassen. Diese Komplexität zeigt sich deutlich in den aktuellen geldpolitischen Diskussionen in den USA und Europa.