
Die Verbraucherzentrale warnt eindringlich vor einer neuen Betrugsmasche, die sich gegen die Kunden der Onlinebank Comdirect richtet. In den letzten Tagen wurden zahlreiche E-Mails verschickt, die darauf abzielen, den Druck auf die Empfänger zu erhöhen und sie dazu zu bringen, persönliche Daten preiszugeben. Die Mails enthalten Aufforderungen zur Erneuerung der photoTAN-Aktivierung und sind in ihrem Aufbau täuschend echt.
In den besagten E-Mails werden die Kunden mit der Formulierung „Sehr geehrter Kunde“ angesprochen und auffordern, ihren Aktivierungsbrief einzuscannen und hochzuladen. Diese Aufforderung wird von einem Link begleitet, der zu einer gefälschten Webseite führt. Dort sollen die Kontodaten eingegeben werden, was für die Betrüger eine direkte Möglichkeit darstellt, Zugriff auf die Konten zu erhalten. Ein zeitlicher Druck wird geschaffen, indem den Kunden eine Frist von nur 48 Stunden gesetzt wird, innerhalb derer sie den Vorgang abschließen sollen. Ansonsten droht eine Strafgebühr von 50 Euro, was in der Banking-Praxis höchst unüblich ist. Seriöse Banken würden niemals solche Ultimaten per E-Mail versenden oder mit Strafgebühren drohen, um ihre Kunden zur Handlung zu bewegen.
Betrugsmasche im Detail
Die E-Mails fordern die Empfänger auf, den in der Nachricht enthaltenen Link zu klicken und die Anweisungen zu befolgen, um ihre photoTAN-App zu aktualisieren. Diese Vorgehensweise soll angeblich sicherstellen, dass alle Funktionen der Anwendung uneingeschränkt nutzbar bleiben. Es wird betont, dass diese Aktualisierung wichtig ist, um die App weiterhin verwenden zu können. Solche Formulierungen sind typische Merkmale von Phishing-Versuchen und rekurrieren auf die Furcht, den Zugang zu wichtigen Bankdiensten zu verlieren.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt, keinesfalls auf die Links in diesen E-Mails zu klicken und keine persönlichen Daten preiszugeben. Stattdessen sollten sich betroffene Kunden direkt telefonisch oder persönlich bei ihrer Bank informieren, ob es tatsächlich solche Schreiben gibt. Ein weiteres Indiz für die Betrugsnatur der E-Mails ist die Tatsache, dass diese Spam-Mails meist alle zwei bis drei Monate in Schüben auftreten, was für ein organisiertes Vorgehen spricht.
Die rechtlichen Konsequenzen
In Anbetracht der jüngsten Urteile, die das Verhalten von Banken bei Online-Betrug betreffen, zeigt sich, dass Banken in vielen Fällen zur Erstattung von abgehobenen Geldern verurteilt werden, sofern keine grobe Fahrlässigkeit auf Seiten des Kunden nachgewiesen werden kann. Ein Beispiel ist der Fall eines Comdirect-Kunden, der durch Phishing 27.000 Euro verloren hat. Die Bank erstattete diesen Betrag nach einer Klage, was die Verantwortung der Banken in solchen Streitfällen unterstreicht.
Die Situation verdeutlicht die Notwendigkeit für alle Online-Banking-Nutzer, Wachsamkeit zu zeigen und die Sicherheit ihrer Konten zu priorisieren. Unabhängig von den jüngsten Entwicklungen ist es stets ratsam, für alle finanziellen Transaktionen und Interaktionen mit der Bank vorsichtig zu sein und sich über aktuelle Spam und Betrugsmaschen zu informieren. So können größere finanzielle Schäden vermieden werden, die weit über die möglichen Strafgebühren hinausgehen.
Für weitere Informationen über diese Betrugsversuche und Tipps zum Schutz Ihrer Daten besuchen Sie focus.de und biallo.de.