
Der Fasching, der in Bayern eine lange Tradition hat, wird in diesem Jahr zu einem bemerkenswerten wirtschaftlichen Erfolg. Wie pnp.de berichtet, erwarten der bayerische Einzelhandel einen Rekordumsatz von rund 50 Millionen Euro, was einer Umsatzsteigerung von bis zu 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die verlängerte Faschingssaison von 115 Tagen zurückzuführen, während es im Vorjahr lediglich 95 Tage waren.
Obwohl Bayern für seine regionalen Faschingshochburgen bekannt ist, kann das Bundesland jedoch nicht mit dem Rheinland konkurrieren. Der Umsatz im Einzelhandel bleibt in der Gesamtheit nach wie vor geringer als an anderen bedeutenden Feiertagen wie Weihnachten, Ostern oder Valentinstag. Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass die Gastronomie während des Faschings eine noch stärkere wirtschaftliche Bedeutung hat: Der Umsatz wird auf mindestens doppelt so hoch eingeschätzt.
Faschingsgeschäft als Wirtschaftsfaktor
Die gesamte Bundesrepublik Deutschland profitiert ebenfalls enorm vom Fasching und Karneval. Laut Schätzungen beläuft sich der bundesweite Umsatz während dieser Zeit auf etwa 2,1 Milliarden Euro. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln schätzt, dass der Umsatz durch Karneval sogar mindestens 1,65 Milliarden Euro erreichen kann. Es gibt optimistische Einschätzungen, die bis zu 2,75 Milliarden Euro an Umsatz vorhersagen, was den Fasching zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor macht.
In der Karnevalssaison, die traditionell am 11. November beginnt und bis zum Aschermittwoch dauert, profitieren vor allem die Branchen Gastronomie und Einzelhandel. Hoteliers, Bar- und Restaurantbesitzer sowie Veranstalter verzeichneten in dieser Zeit rekordverdächtige Umsätze. Diese Saison ist besonders bedeutsam, da sie die erste ohne Corona-Einschränkungen nach drei Jahren darstellt.
Preisanstieg während der närrischen Zeit
Ein weiterer interessanter Trend, der in diesen Jahren beobachtet werden kann, ist der drastische Anstieg der Übernachtungspreise am Karnevalswochenende in Städten wie Köln. Dort sind die Preise anderthalbmal so hoch wie gewöhnlich, was die Konsumfreudigkeit der Karnevalisten und die hohe Nachfrage verstärkt.
Insgesamt zeigt sich, dass das Faschingsgeschäft nicht nur in Bayern, sondern auch im restlichen Deutschland einen enormen wirtschaftlichen Einfluss hat, der sich positiv auf zahlreiche Branchen auswirkt. Die „närrische Session“ ist somit weit mehr als nur eine kulturelle Feier; sie ist ein bedeutender Motor für die deutsche Wirtschaft.