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Bombenfund in Köln-Sülz: Evakuierung erfolgreich aufgehoben!

Am Gründonnerstag, den 17. April 2025, wurde in Köln-Sülz ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die sprengstoffbelastete Bombe, die sich in der Nähe des Unicenters befand, stellte eine erhebliche Gefahr für die Anwohner dar. Glücklicherweise konnte der Blindgänger am späten Abend erfolgreich entschärft werden, und die Bevölkerung kehrte ab 21:15 Uhr in ihre Wohnungen zurück. Dabei mussten fast 8.000 Anwohner, auf einem Evakuierungsradius von 500 Metern, ihre Häuser vorübergehend verlassen.

Die Entdeckung der fünf Zentner schweren Bombe erfolgte in der Greinstraße, direkt am Unicenter. In den betroffenen Gebieten, zu denen unter anderem das Justizzentrum, Teile der Universität, die Zülpicher Straße und das Stadtarchiv zählen, fand eine umfassende Evakuierung statt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf erhielt erst um 20:15 Uhr die Freigabe zur Entschärfung, was zu einer längeren Dauer der Maßnahmen führte. Mehr als ein Dutzend Straßen wurde vor und während der Entschärfung gesperrt, und der Zugverkehr am Südbahnhof war beeinträchtigt.

Evakuierungsmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen

Um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten, führten Mitarbeiter des Ordnungsamtes zwei umfassende Klingelgänge durch und setzten Drohnen zur Überwachung der umliegenden Grünflächen ein. Die Anlaufstelle für die Betroffenen war das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in der Leybergstraße 1. Die Evakuierungsmaßnahmen, die in der Regel ein stressiges Unterfangen darstellen, waren in diesem Fall erfolgreich organisiert.

Zur Verdeutlichung des Ausmaßes des Problems mit Blindgängern, das nicht nur Köln, sondern ganz Deutschland betrifft, berichtet Deutschlandradio, dass Schätzungen zufolge 10 bis 15 Prozent der im Zweiten Weltkrieg abgeworfenen Bomben Blindgänger sind. Diese gefährlichen Zeitbomben sind nicht nur eine ständige Bedrohung, sondern auch ein bedeutendes Umweltproblem, da viele ehemalige Munitionen im Meer versenkt wurden, wobei das Meeresökosystem massiv beeinträchtigt wurde.

Die Luftbildauswertung, die eine wichtige Rolle bei der Identifikation solcher Bomben spielt, ist von zentraler Bedeutung. Mehr als 300.000 Luftbilder aus dem Zweiten Weltkrieg wurden digitalisiert, um bei neuen Bauprojekten mögliche Blindgänger zu identifizieren. Geophysikalische Verfahren, wie das Vermessen des Erdmagnetfeldes, werden dabei ebenfalls genutzt.

Langfristige Auswirkungen und Herausforderungen

In Köln entsteht zurzeit eine Großbaustelle für neue Gebäude der Universität auf einem Areal von 25.800 Quadratmetern, was die Notwendigkeit einer gründlichen Kontrolle auf Blindgänger noch deutlicher macht. Der erste Bauabschnitt begann mit dem Aushub der Baugrube Anfang 2024 und soll bis 2029 abgeschlossen sein. Durch solche großangelegten Bauprojekte wird immer wieder auf die Gefahren von Altlasten aufmerksam gemacht, die insbesondere in großflächigen urbanen Gebieten wie Köln berücksichtigt werden müssen.

Die täglichen Herausforderungen der Kampfmittelräumung, die in Deutschland Ländersache ist, werden auch durch die zunehmende Anzahl an Bauten in ehemaligen Kriegsgebieten verstärkt. Insgesamt sind in Deutschland noch Zehntausende nicht detonierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg verborgen – eine permanente Erinnerung an die Zerstörungen, die der Krieg hinterlassen hat. Inzwischen wird die Ausbildung von Kampfmittelräumern als unzureichend angesehen, was viele zur Frage bringt, ob alle Blindgänger je gefunden werden können.

Dieses jüngste Ereignis in Köln ist ein weiterer Beweis für die anhaltenden Gefahren, die von historischer Munition ausgehen, und es wird deutlich, dass die Erdoberfläche oft ein ungebetener Zeuge der Vergangenheit ist, dessen Erbe noch lange nach dem Ende des Konflikts spürbar bleibt.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen der Kampfmittelräumung in Deutschland, berichtet Deutschlandfunk über die Ausmaße des Problems mit nicht detonierten Bomben in der Region. Auch die Berichterstattung von Spiegel veranschaulicht die Herausforderungen, die mit der Entschärfung solcher Blindgänger verbunden sind.

Weitere Details zu diesem Vorfall in Köln-Sülz finden Sie auf Kölner Stadt-Anzeiger und auf Deutschlandfunk.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Greinstraße, 50937 Köln, Deutschland
Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
deutschlandfunk.de

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