In der Nacht zu Freitag entwendete ein 15-Jähriger das Auto seiner Eltern, einen VW Passat, und sorgte dabei für eine Kettenreaktion von Unfällen in Köln. Gegen 1 Uhr setzte sich der Teenager mit hohem Tempo in Bewegung und fuhr auf der Luxemburger Straße stadteinwärts. Das Fahrzeug strich zunächst an mehreren geparkten Autos vorbei, bevor er die Kontrolle verlor und mit einem Taxi kollidierte. Der Aufprall führte dazu, dass der Passat gegen weitere abgestellte Fahrzeuge prallte und schließlich an der Rennebergstraße zum Stillstand kam. Gemeinsam mit einem 13-jährigen Beifahrer versuchte der 15-Jährige, vom Unfallort zu flüchten, wurde jedoch von den alarmierten Einsatzkräften rechtzeitig gestoppt. Glücklicherweise gab es bei diesem Vorfall keine Verletzten, die Luxemburger Straße blieb jedoch für mehrere Stunden in Richtung Innenstadt komplett gesperrt, wie tag24.de berichtet.
Ein anderer, schwererer Vorfall ereignete sich nur zwei Tage später, in der Nacht zum Sonntag, bei dem ein 17-jähriger Fahrer in Lebensgefahr schwebte. Der junge Mann, der keinen Führerschein besaß, war mit einer Gruppe von Freunden in einem gemieteten Audi Q2 unterwegs. Die Insassen fuhren mit überhöhter Geschwindigkeit, und nach ersten Hinweisen zu Alkoholkonsum des Fahrers kam es zu einem folgenschweren Unfall. Zeugen alarmierten die Polizei um 0:35 Uhr, nachdem sie von einer Party berichtet hatten. Bei dem Versuch, den SUV anzuhalten, flüchtete der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit und prallte schließlich gegen eine Mauer am Niehler Damm, was zu mehreren schweren Verletzungen führte, darunter der Tod eines 16-jährigen Beifahrers. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Blutprobe für den Fahrer an, während die Ermittlungen wegen des Verdachts eines verbotenen Autorennens mit tödlichem Verkehrsunfall eingeleitet wurden, wie WDR berichtet.
Unfälle mit jungen Fahrern
Die beiden Vorfälle verdeutlichen die Gefahren, die von unerfahrenen Fahrern ausgehen. Laut einer Studie der ADAC Unfallforschung ist die Unfallrate unter jungen Fahrern zwischen 18 und 24 Jahren besonders hoch. Auch wenn die Zahl der Unfälle durch junge Fahrer seit 2007 um 28 Prozent gesunken ist, passieren Unfälle mit ihnen doppelt so oft wie mit älteren Verkehrsteilnehmern. Gründe dafür seien häufig überhöhte Geschwindigkeit, Fehler beim Überholen und Alkohol am Steuer. Etwa 30 Prozent der Fahranfänger verursachen Alleinunfälle, während bei älteren Fahrern dieser Anteil bei ca. 19 Prozent liegt. Unfälle mit anderen Kfz sind oft auf zu hohes Tempo zurückzuführen, was bei ca. 18 Prozent der Fälle der Fall ist. Eine positive Entwicklung zeigt sich jedoch durch die Einführung des „Begleiteten Fahrens“ im Jahr 2008, welche nachweislich zu einer Reduktion der Unfälle beigetragen hat, wie bussgeldkataloge.de aufzeigt.
