
Am Freitagabend, dem 31. Januar 2025, fand in Falkensee eine große Gegendemonstration gegen die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) statt. Antifaschistische Gruppen mobilisierten rund 400 Teilnehmer aus der linken Szene, die sich am Busbahnhof versammelten und anschliessend zum Gutspark zogen, wo die AfD ihr Winterfest feierte. Diese Protestaktionen sind Teil eines breiteren Trends in Deutschland, der seit dem Jahr 2024 an Dynamik gewonnen hat.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, um die beiden Lager fernzuhalten. Dennoch führten die Proteste zu massiven Verkehrsbehinderungen in der Bahnhofstraße von Falkensee. Ab 16:45 Uhr setzte sich der Protestzug in Bewegung. Er begann am Busbahnhof mit etwa 200 Demonstranten und zog in Richtung Gutspark, wo die AfD ihre Veranstaltung abhielt.
Ein Blick auf den Protest
Der Protestzug, der um 17:20 Uhr startete, war von lautstarker Musik und Parolen begleitet, wie etwa „ob Ost, ob West, nieder mit der Nazi-Pest“ und Forderungen nach einem „Verbot der AfD jetzt“. Unter den Demonstranten waren sogar Kleinkinder und ein Baby im Kinderwagen. Um 17:45 Uhr erreichte der Protest schließlich das Ziel, wo ein 20 Meter breiter gesperrter Streifen mit Absperrgittern und Polizeikräften die beiden Gruppen voneinander trennte.
Währenddessen versammelten sich auf der anderen Seite des abgesperrten Bereichs etwa 150 Anhänger der AfD im Gutspark. Sie folgten Wahlkampfreden, genossen Bier und Schlagermusik. Die Redner der Brandenburger AfD nutzten die Gelegenheit, um die Energiepolitik der Ampelregierung zu kritisieren, und wiesen darauf hin, dass Veränderungen in der Politik nur mit einer künftigen Kanzlerin Alice Weidel möglich seien.
Kontext der Proteste
Die Proteste gegen die AfD haben ihren Ursprung in einem skandalösen Bericht von Correctiv, der die Teilnahme von AfD-Mitgliedern an einem Treffen von Rechtsextremen enthüllte. Dieses Treffen fand 2023 in Potsdam statt und drehte sich um radikale Vorschläge zur Remigration. In den darauffolgenden Wochen wurden im ganzen Land massive Proteste organisiert, in denen die Menschen ein Verbot der AfD forderten oder die Überprüfung durch den Verfassungsschutz verlangten. So wurden bereits mehrere Demonstrationen mit bis zu 30.000 Teilnehmern in Städten wie Köln verzeichnet.
Experten sind sich einig, dass solche Massendemonstrationen nicht nur eine Sichtbarkeit für die Zivilgesellschaft schaffen, sondern auch intensiv diskutierte Fragen zur Demokratie und deren Schutz aufwerfen. In den letzten drei Wochenenden allein haben nahezu 1,98 Millionen Menschen an verschiedenen Protesten gegen Rechtsextremismus teilgenommen, wie vom Bundesinnenministerium berichtet wird.
Die Situation rund um die AfD bleibt angespannt. Die Innenministerin Nancy Faeser hat sich für ein Verbot als letztes Mittel ausgesprochen, während der Druck auf die Regierung wächst, entschieden gegen rechtsextreme Strömungen vorzugehen und die Demokratie zu schützen.