
Am 5. März 2025 ruft die Gewerkschaft Verdi zu groß angelegten Arbeitsniederlegungen in Frauenberufen des öffentlichen Dienstes in Nordrhein-Westfalen auf. Dieses Aktion wird mit dem Ziel durchgeführt, mehr Lohngerechtigkeit für Frauen zu erreichen. Insbesondere sollen die Warnstreiks in der Kinderbetreuung, Pflege und den sozialen Einrichtungen auf die bestehenden Ungleichheiten aufmerksam machen, die viele Frauen betreffen.
Der Hintergrund dieser Protestaktionen ist die anhaltende Tarifauseinandersetzung, die vor vier Wochen begann. Bereits jetzt führen vorherige Streiks zu Schließungen von Kitas, Bürgerbüros sowie zu Einschränkungen bei der Müllabfuhr und im öffentlichen Nahverkehr. Verdi fordert 8% mehr Entgelt oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, zudem höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten und drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar abgelehnt. Ein drittes Tarifgespräch ist für den 14. März in Potsdam angesetzt.
Warnstreiks und Kundgebungen
Besondere Aufmerksamkeit wird dem „Equal Pay Day“ am 7. März und dem internationalen Frauentag am 8. März geschenkt. An diesen Tagen sind Warnstreiks in zahlreichen Städten geplant, darunter das Ruhrgebiet, Köln, Bonn, Leverkusen, Westfalen, Münsterland und Südwestfalen. Die Vize-Verdi-Vorsitzende Christine Behle thematisiert die Doppelt- und Dreifachbelastungen, die viele Frauen in diesen Berufen zu bewältigen haben. Das Motto der Kundgebung in Dortmund lautet: „Die Welt steht still, wenn wir die Arbeit niederlegen“.
In Köln wird mit mehreren Tausend Teilnehmern gerechnet, während weitere Demonstrationen in Essen, Duisburg und Gütersloh geplant sind. Die Tarifverhandlungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen sind am 18. Februar ohne ein Angebot der Arbeitgeber geblieben, was diese Streiks zusätzlich legitimiert.
Der Gender Pay Gap in Deutschland
Ein zentraler Aspekt der Proteste ist der Gender Pay Gap, der 2024 in Deutschland bei 16 Prozent lag. Er beschreibt den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern und unterstreicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Lohngleichheit. Der Gender Pay Gap wird in unbereinigter und bereinigter Form erfasst und gibt Aufschluss über die Verdienstdiskriminierung, die viele Frauen während ihrer Erwerbsbiographien erleben müssen.
Eine ver.di-Arbeitszeitbefragung hat ergeben, dass schwierige Arbeitsbedingungen und unattraktive Arbeitszeiten die Hauptgründe für unbesetzte Stellen in den Bereichen Pflege (79,1%), Sozialarbeit (63,9%) und Kitas (78,3%) darstellen. Very similar trends zeigen sich in Bezug auf die Frage, wie viele Beschäftigte aus diesen Bereichen unter gegebenen Bedingungen nicht bis zum Rentenalter im Beruf bleiben können, die Anteil liegt hier deutlich über 60 Prozent.
Die bevorstehenden Streiks und Demonstrationen sind ein bedeutender Schritt in der Auseinandersetzung um gerechte Arbeitsbedingungen und eine faire Vergütung für Frauen in sozialen Berufen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen am 14. März entwickeln werden, und ob die Forderungen der Gewerkschaft Gehör finden werden. Weitere Warnstreiks werden nicht ausgeschlossen, was die Situation weiterhin angespannt hält.
Die vollständige Berichterstattung zu diesem Thema finden Sie unter den folgenden Links: Kölner Stadt-Anzeiger, ver.di Pressemitteilung, und Statistisches Bundesamt.