
Die Diskussion um Freigang für Katzen ist komplex. Viele Besitzer stehen vor der Frage, ob sie ihren Stubentigern den Ausblick auf die Welt außerhalb der Wohnung ermöglichen sollen. Während Katzen frische Luft und neue Eindrücke schätzen, birgt das Freilaufen zahlreiche Gefahren. Laut der Süddeutschen Zeitung sind insbesondere Artgenossen, Wildtiere und Autos potenzielle Gefahrenquellen für Freigänger. Abgesehen davon können Parasiten und giftige Substanzen eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen.
Die Entscheidung über den Freigang hängt stark von der individuellen Wohnsituation ab. So sollten Besitzer die Umgebung ihrer Katzen genau betrachten – beispielsweise die Nähe zu vielbefahrenen Straßen, das Vorhandensein eines Gartens sowie die Präsenz anderer Katzen in der Nachbarschaft. Essentiell ist es, dass die Katze alt genug und kastriert ist, bevor sie die Möglichkeit zum Freigang erhält. Die Kastration hat nicht nur den Vorteil, unerwünschten Nachwuchs zu verhindern, sondern sie reduziert auch Kämpfe bei Katern und ihre Aggressivität.
Regelungen und Empfehlungen für Katzenfreigang
Experten empfehlen, dass Freigänger nachts in der Wohnung bleiben sollten. Um ihre Sicherheit zu erhöhen, können Halter reflektierende Halsbänder oder GPS-Tracker verwenden. Eine sichere Alternative ist der kontrollierte Freigang, zum Beispiel durch ein Katzennetz im Garten oder auf dem Balkon. Auch das Ausführen an der Leine, wenn es korrekt trainiert wird, kann eine gute Option sein.
Kastration wird jedoch nicht nur aus praktischen Gründen für Freigängerkatzen empfohlen. Wie die Seite einfachtierisch.de berichtet, trägt die Kastration der Katzen wesentlich zum Tierschutz bei. Schätzungsweise leben in Deutschland über zwei Millionen Streunerkatzen, deren Zahl durch unangemessene Fortpflanzung rasant ansteigt. Eine einzeln stehende unkastrierte Katze kann in nur sieben Jahren bis zu 370.092 Nachkommen zeugen.
Das Tierschutzgesetz, das 2013 um § 13b ergänzt wurde, erlaubt es den Landesregierungen, Kastrationspflichten einzuführen. Viele Städte, wie Köln und Bremen, haben bereits solche Regelungen erlassen. Das Hauptziel dieser Gesetze ist die Reduzierung der Streunerkatzenpopulation, um auch die Gesundheit der geimpften Freigänger zu schützen. Freilaufende Katzen müssen daher gekennzeichnet und registriert werden, um ihre Nachverfolgbarkeit zu gewährleisten.
Die Vorteile der Kastration
Der Eingriff der Kastration, der in der Regel unter Narkose erfolgt, hat viele empfehlenswerte Vorteile. Wie der Deutsche Tierschutzbund informiert, wird bei weiblichen Katzen die Eierstöcke entfernt, während bei Katern die Hoden entfernt werden. Experten empfehlen, Katzen im Alter von vier bis sechs Monaten zu kastrieren. Dies hilft nicht nur dabei, die Anzahl der Streunerkatzen zu reduzieren, sondern bringt auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. Kastrierte Katzen zeigen weniger aggressives Verhalten, da die Sexualhormone entfallen. Zudem verringert sich das Risiko von Verkehrsunfällen, da Katzen nicht mehr aktiv nach Geschlechtspartnern suchen.
Die Initiative zur Kastration sollte durch Aufklärung und Unterstützung von Tierschutzorganisationen gefördert werden. Diese Organisationen arbeiten unermüdlich daran, das Bewusstsein für die Kastration zu schärfen und kostenlose oder vergünstigte Kastrationen anzubieten. Frauen- und Männerkatzenbesitzer werden ermutigt, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und ihre Tiere kastrieren zu lassen, um den Kreislauf von Fortpflanzung und Nachkommen zu durchbrechen.