EuskirchenKölnVelbert

Historiker enthüllt Geheimnis um mysteriöse Grabplatte in Euskirchen!

In der Pfarrkirche St. Martin in Euskirchen wurde die Identität einer alten Grabplatte geklärt, die als lange Zeit ein Rätsel galt. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, wird angenommen, dass unter dieser Grabplatte die sterblichen Überreste von Maria Agnes Helmich liegen. Diese ist in der Nähe des Südportals eingelassen und wird größtenteils von einem Beichtstuhl verdeckt, was die Sicht und weitere Untersuchungen erschwerte.

Die Untersuchungen zur Identität der Grabplatte wurden von Franz-Georg Schaeben, dem Verantwortlichen für die Kunstschätze der Kirche, angestoßen. Im März 2024 begannen Schaeben und seine Helfer mit dem Bewegungsprozess des Beichtstuhls, um die Grabplatte freizulegen. Die Inschriften auf der Platte zeigen teilweise unleserliche Texte, jedoch sind das Todesdatum, der 7. Oktober 1729, und die Worte „Ruhe in Frieden“ erkennbar. Auf der Rückseite der Platte wird außerdem auf die Witwe eines Rutger hingewiesen, dessen Nachname mit „Stich“ beginnt.

Unterstützung durch Historiker

Um fundierte Informationen zu gewinnen, wurde Dr. Joachim Oepen, der Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln, um Unterstützung gebeten. Oepen begann mit der Untersuchung der Kirchenbücher; jedoch begannen diese erst im Jahr 1741 und 1746, was die Recherche nach relevanten Informationen stark einschränkte. Er vermutet, dass der Stadtbrand von Euskirchen im Jahr 1734 möglicherweise die Zerstörung der Kirchenarchive zur Folge hatte.

Nach intensiven Recherchen stieß Oepen schließlich im Totenbuch der Matthias-Bruderschaft auf den Eintrag von Maria Agnes Helmich, verheiratet mit Stichmann, deren Todesursache Ruhr war. Zusätzlich fand er eine Heiratsdispens für Maria Agnes Helmich und Rutger Sichmann in den Kölner Generalvikariatsprotokollen. Interessant ist, dass Helmich in der Pfarrei St. Lupus in Köln geboren wurde, während Sichmann ein Nichtkatholik aus Langenberg bei Velbert war. Oepen schlussfolgert, dass das Paar nicht durchgängig in Euskirchen lebte und finanziell wohlhabender war.

Das Stadtarchiv Euskirchen

Die Ursachen für die Bestattung von Maria Agnes Helmich in der Pfarrkirche bleiben ungewiss. Für Interessierte, die mehr über die lokale Geschichte erfahren möchten, bietet das Stadtarchiv Euskirchen wertvolle Ressourcen. Es archiviert historisch wichtige Unterlagen und stellt umfangreiche Materialien zur Geschichte der Stadt zur Verfügung. Über 1,8 Kilometer an Archivalien, darunter Akten, Urkunden, Protokolle und Fotos, können eingesehen werden.

Das Archiv ist im Rathaus der Stadt Euskirchen untergebracht und bietet während der Öffnungszeiten Zugang zu den Materialien. Außerdem können unter bestimmten Voraussetzungen Geburts-, Heirats- oder Sterbeurkunden beim Standesamt Euskirchen angefordert werden. Es wird empfohlen, vorab telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufzunehmen, um Wartezeiten zu minimieren.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Stadtarchiv Euskirchen, Kölner Straße 75, 53879 Euskirchen, Deutschland
Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
euskirchen.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert