
Der Kölner Karneval, auch bekannt als „Fastelovend“, ist ein fest verankertes Ereignis im kulturellen Leben der Stadt Köln. Anlässlich der Feierlichkeiten wird der außerordentliche Einfluss zahlreicher Persönlichkeiten gewürdigt, die den Karneval über die Jahre geprägt haben. In den letzten Jahrzehnten haben diese Persönlichkeiten durch ihre Auftritte und ihr künstlerisches Schaffen nicht nur die Kölner Bevölkerung zum Feiern gebracht, sondern auch überregional Bekanntheit erlangt.
Zu den bekanntesten Figuren zählen unter anderem der Entertainer und Büttenredner Hans Bols, besser bekannt als „Et Botterblömche“. Diese Figur erfreute sich nicht nur im Rheinland großer Beliebtheit und wurde durch eine bunte Stoffblume zum Markenzeichen. Trotz gesundheitlicher Probleme trat er bis zu seinem Tod im Jahr 2005 regelmäßig auf. Der unvergessene Willy Millowitsch, der von 1909 bis 1999 lebte, gilt als Legende des deutschen Volkstheaters. Er wusste durch seine stimmungsvollen Lieder und über 160 Film- und Fernsehrollen zu überzeugen.
Einblicke in die Tradition der Büttenreden
Die Tradition der Büttenredner ist ein zentrales Element des Kölner Karnevals. Diese Redner bieten mit ihren humorvollen und oft satirischen Beiträgen einen kritischen Blick auf gesellschaftliche und politische Themen. Persönlichkeiten wie Toni Geller, bekannt als „Führer der Blauen Partei“, sind für ihre politischen Büttenreden bekannt. Er war von 1952 bis 1988 aktiv und prägte die Politiksatire im Karneval maßgeblich.
Ähnlich war es mit Hans Hachenberg, der über 65 Jahre lang als „Doof Noss“ im Kölner Karneval tätig war. Auch Kurt Lauterbach erwies sich in den 1960er und 1970er Jahren als talentierter „Schnell(ver)sprecher“. Diese Form der Unterhaltung fördert zudem den Austausch über gesellschaftliche Themen und sorgt für heitere Momente in den Sitzungssälen der Stadt.
Ein Blick in die Geschichte des Karnevals
Die Ursprünge des Kölner Karnevals reichen bis in die antiken Feste der Römer und Griechen zurück. Über die Jahrhunderte entwickelte sich das Fest weiter und wurde 1823 nach dem Ende der französischen Besatzung im Rheinland offiziell ins Leben gerufen. Die Bedeutung des Karnevals zeigt sich auch in der Rolle der Zahl Elf, die mit historischen Bezügen zu Napoleon und christlicher Symbolik verbunden ist.
An jedem 11. November um 11:11 Uhr beginnt die Karnevalssession, die in Köln mit einem großen Spektakel gefeiert wird. Zu den bekanntesten Veranstaltungen zählt die Stunksitzung, die 1984 von Studenten gegründet wurde. Hier wird alternative Karnevalskultur gelebt und sind die Auftritte oft prägnant kritischer Natur.
Das Festkomitee sorgt dafür, dass die Kölner karnevalistischen Traditionen lebendig bleiben, und organisiert zahlreiche Veranstaltungen. Dabei sind die „Lachende Sporthalle“ und der große Rosenmontagszug, der jährlich über eine Million Zuschauer anzieht, nur einige der Highlights dieser farbenfrohen Zeit. Der Nubbel, eine symbolische Figur, wird am Aschermittwoch verbrannt, um das Gewissen zu reinigen und die Feierlichkeiten abzuschließen.
Die Kölner Karnevalsgesellschaften bieten ein abwechslungsreiches Programm aus Büttenrednern, Musik und Tanz. Menschen aus der gesamten Region kommen zusammen, um das „Kölle alaaf!“ zu rufen, das die Atmosphäre des Festes prägt. Der Einfluss der Karnevalisten ist somit nicht nur auf die Bühnen des Karnevals beschränkt, sondern zieht sich durch die gesamte Kultur und Identität der Stadt, die von dieser Tradition geprägt ist.