
Am 9. März 2025 erstrahlt der Kölner „Tatort“ mit dem Titel „Colonius“ und bringt die aufregende Ära der 90er Jahre zurück ins Wohnzimmer. Der neue Fall der Kommissare Ballauf und Schenk ist der 93. ihrer Reihe und thematisiert die legendäre Techno-Szene der Stadt. Die Geschichte entfaltet sich um eine Raveparty, bei der ein Mädchen namens Gina verschwand. Diese Vergangenheit, die die Charaktere über 30 Jahre verfolgt, ist zentral für die Erzählung des Films.
„Colonius“ spielt in der pulsierenden Kulisse des Kölner Fernsehturms, auch bekannt als Colonius, der 1981 vollendet wurde und 266 Meter hoch ist. Bis 1994 fanden in dieser eindrucksvollen Location Partys statt, die die Lebensfreude der damaligen Zeit widerspiegelten. Die Handlung des neuen Krimis ist in zwei parallel geschnittene Stränge unterteilt, die unterschiedliche Rhythmen und Farben darstellen und die emotionale Achterbahnfahrt der Charaktere widerspiegeln. Ein tragischer Höhepunkt der Geschichte ist der Tod von Alex, einem ehemaligen Dealer, der in seiner Wohnung aufgefunden wird.
Die Charaktere im Fokus
Im Zentrum stehen die Freunde Meike, Christian, René, Alex und die vermisste Gina. Auch Svenja, die Tochter von Christian und Gina, spielt eine entscheidende Rolle, verkörpert von Vanessa Loibl. Diese Konstellation bietet reichlich Stoff für spannungsgeladene Beziehungen und tiefgreifende emotionale Konflikte. Die Ermittlungen werden von den Kommissaren Ballauf und Schenk geleitet, die, trotz ihrer mittleren Jahre, keine fiktiven Club-Biografien vorweisen können.
Eine interessante Nebenhandlung ist die Spurensicherung durch Expertin Natalie Förster. Sie untersucht die Wohnung des Opfers und entdeckt eine Sounddatei, die Technobeats abspielt. In einer bemerkenswerten Szene tanzt sie allein in ihrem Spusi-Anzug, was die Atmosphäre der technolastigen Vergangenheit einfangen soll. Der Krimi nutzt diesen Stil, um Emotionen zu erzeugen, während auch Spannungen im Präsidium an die Oberfläche treten, was zu Handgreiflichkeiten führt.
Eine Hommage an die 90er Jahre
„Tatort: Colonius“ ist nicht nur ein Krimi, sondern auch eine Liebeserklärung an Köln und eine nostalgische Rückkehr in die 90er Jahre, in der die Generation Techno mit ihren eigenen Fehlern ringt. Eine Referenz zu Paul Thomas Andersons Film „Magnolia“ und das Spiel mit ungewöhnlichen Wetterphänomenen während eines Songs von Aimee Mann unterstreicht die stilistische Kreativität des Drehbuchs.
Der Film wird als aufregender Großstadt-Thriller präsentiert, der die Zuschauer nicht nur entertaint, sondern sie auch zum Nachdenken über die Folgen ihrer Vergangenheit anregt. Die emotionalen Spannungen zwischen den Charakteren und die geschickte Regie erwecken die Handlung zum Leben, während die authentische Darstellung der Kölner Kultur und Jugendbewegungen das Gesamtbild abrundet.
„Tatort: Colonius“ läuft am 09.03.2025 um 20.15 Uhr im Ersten und lädt die Zuschauer ein, in die aufregende Welt der Kölner 90er Jahre einzutauchen, eine Zeit, die sowohl prägend als auch fehlerhaft war und deren Schatten bis heute wirksam ist.
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