
Die Deutsche Sporthochschule Köln sucht derzeit Teilnehmerinnen und Teilnehmer für mehrere spannende wissenschaftliche Studien, die sich mit verschiedenen Aspekten der Sportmedizin und Rehabilitation beschäftigen. Diese Studien bieten nicht nur die Möglichkeit, zur Forschung beizutragen, sondern auch wertvolle Einblicke in die eigenen Bewegungsmuster und Gesundheit zu erhalten.
Eine der Studien, die am Institut für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule durchgeführt wird, konzentriert sich auf die Bewegungsmuster nach einer Kreuzbandoperation. Hierzu werden gesunde Personen im Alter von 18 bis 45 Jahren gesucht. Ziel der Studie ist es, Unterschiede in der Fußlastverteilung sowie in Sprung- und Landebewegungen zwischen gesunden Probanden und Personen nach einer vorderen Kreuzbandoperation zu analysieren. Die Teilnahme dauert etwa 35 bis 40 Minuten und beinhaltet sowohl Fragebögen als auch diverse Messungen. Weitere Informationen zur Teilnahme sind auf dshs-koeln.de zu finden.
Chronische Rückenschmerzen
Eine zweite Studie zielt darauf ab, die Behandlung chronischer Rückenschmerzen zu verbessern. Hierzu sucht das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin volljährige Probanden, die mindestens drei Monate unter akuten Rückenschmerzen leiden und derzeit keine Physiotherapie erhalten. Die Studie umfasst ein rückenstabilisierendes Training über einen Zeitraum von 4 bis 5 Wochen, das zwei- bis dreimal pro Woche stattfindet.
Autoantikörper und Leistungssport
Die Abteilung Leistungsphysiologie der Deutschen Sporthochschule möchte auch Probanden im Alter von 18 bis 30 Jahren sowie 55 bis 70 Jahren gewinnen, um spezifische Autoantikörper bei trainierten und untrainierten Personen zu untersuchen. Diese Studie beinhaltet Leistungsdiagnostik und Blutabnahmen.
Zusätzlich wird die Orientierungsfähigkeit von älteren Personen in einer Studie des Instituts für Bewegungs- und Neurowissenschaft untersucht. Personen zwischen 60 und 80 Jahren können an Testungen in virtuellen Labyrinthen teilnehmen, sofern sie eine gute Sehkraft und Hörfähigkeit besitzen.
Hoher Stellenwert der Forschung zu Kreuzbandverletzungen
Die wiederkehrende Forschung zu Kreuzbandverletzungen ist vor dem Hintergrund neuerer Erkenntnisse zur Selbstheilung besonders relevant. Eine Studie, die im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurde, bestätigt, dass eine signifikante Anzahl von Patienten mit vorderen Kreuzbandrupturen ohne chirurgische Intervention wieder heilt. Von 30 Patienten, die konservativ behandelt wurden, zeigten nach zwei Jahren 16 eine Spontanheilung, was mehr als die Hälfte ausmacht. Nach fünf Jahren stieg diese Zahl auf 24.
In Deutschland werden die meisten vorderen Kreuzbandverletzungen primär operativ versorgt, was im Gegensatz zu internationalen Standards steht, die von sofortiger Operation abraten. Der häufigste Grund für diese Verletzungen liegt in der Altersgruppe zwischen 16 und 25 Jahren, wobei insbesondere Frauen im Ballsport eine 3- bis 4-mal höhere Inzidenz aufweisen.
Die Bedeutung der konsistenten Forschung
Die fortwährende Forschung an Kreuzbandverletzungen ist entscheidend, um sowohl im Leistungssport als auch bei Hobby- und Freizeitsportlern die bestmöglichen Behandlungsmethoden zu entwickeln. Es ist zu beachten, dass eine konservative Therapie langfristige Folgeschäden an Meniskus und Knorpel verursachen kann, weshalb die Entscheidung für oder gegen eine Operation stets individuell getroffen werden sollte.
Ein Blick auf die Studien zeigt, dass unsere Gesundheit und erfolgreicher Sport stark durch wissenschaftliche Erkenntnisse beeinflusst werden können. Die Deutsche Sporthochschule Köln führt wichtige Forschungsarbeiten durch, die sowohl der Wissenschaft als auch der Gesellschaft einen erheblichen Nutzen bringen.