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Krise in der Gastronomie: Fachkräftemangel bedroht die Zukunft!

In den letzten Jahren hat die Gastronomie und der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern mit zahlreichen Herausforderungen gekämpft. Lars Schwarz, der Chef des Landeshotel- und Gaststättenverbandes, zeigt sich dennoch hoffnungsvoll für das Geschäftsjahr 2024. Auf dem Weg dahin gilt es, die Krise zu bewältigen, die viele Tourismusbetriebe dazu zwingt, um ihre Existenz zu kämpfen. Rund die Hälfte dieser Betriebe rechnet mit sinkenden Erträgen, ein alarmierendes Zeichen für die Branche.

Die wirtschaftlichen Bedingungen sind angespannt. Preisexplosionen bei Lebensmitteln, Energie und Dienstleistungen sowie die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer stellen zusätzliche Belastungen dar. Diese Faktoren führen zu einer schlechten Planbarkeit und verstärkter Konsumzurückhaltung bei den Gästen. Schwarz äußert die Hoffnung auf eine Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen auf sieben Prozent, um die Branche zu entlasten. Gleichzeitig warns Robert Neidel, Geschäftsführer des regionalen Tourismusverbandes Seenplatte, vor dem akutem Fach- und Arbeitskräftemangel.

Fachkräftemangel als zentrales Problem

Der Fachkräftemangel ist nicht nur ein lokales Problem, sondern betrifft die gesamte Branche deutschlandweit. Laut einer Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist Mecklenburg-Vorpommern von einem Stellenüberhang von fast 60% betroffen, was die höchste Quote in Deutschland darstellt. Im Juni 2022 gab es allein in diesem Bundesland rund 7.600 offene Stellen, die nicht mit qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden konnten. Viele ehemalige Beschäftigte haben während der Lockdowns in andere Berufe gewechselt, wodurch der Mangel noch vergrößert wurde, vor allem in der Gastronomie und im Beherbergungsgewerbe.

Die Situation zeigt sich auch in den aktuellen Zahlen. Eine Studie vermeldet, dass in der Hotellerie 42,8% der offenen Stellen und in der Gastronomie 40,1% nicht besetzt werden können. Besonders gravierend ist der Mangel an Köchinnen und Köchen, bei denen allein 7.555 Fachkräfte fehlen. Der Ausbildungsmarkt bietet trotz hoher Nachfrage keine Entlastung, da es zunehmend schwieriger wird, Ausbildungsplätze im Gastgewerbe zu besetzen. Viele Menschen sind während der Corona-Pandemie aus der Branche ausgeschieden und weniger wechseln aus anderen Berufen ins Gastgewerbe.

Ausblick auf positive Entwicklungen

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Meldungen. Neue Hotelprojekte, wie das Radisson in Rostock und das Tresor-Hotel in Schwerin, bieten Hoffnung auf frischen Wind in der Region. Auch die Wiedereröffnung des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund könnte dem touristischen Angebot neuen Schub verleihen. Daneben sind geplante Maßnahmen zur Stärkung des Tourismus angekündigt. Dazu zählen unter anderem Social-Media-Marketing, digitale Reiseführer und ganzjährige Angebote.

Fanny Holzhüter, Chefin des Verbands Vorpommern, hebt den Bedarf an Fachkräften im Tourismus hervor. Es ist entscheidend, die Region sowohl nachhaltig zu entwickeln als auch ihre maritimen und naturnahen Angebote zu vermarkten. Projekte wie Erlebnisinseln am Pilothafen Freest und interaktive Dorfrundgänge sollen dazu beitragen, Vorpommern attraktiver zu machen und die Region voranzubringen.

Insgesamt ist die Branche in einer schwierigen Lage, aber die Bemühungen um Verbesserung und nachhaltige Entwicklung könnten in den kommenden Jahren entscheidend sein. Die Herausforderungen des Fachkräftemangels und der wirtschaftlichen Bedingungen erfordern dringende Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern zu sichern.

Weitere Informationen zu den Herausforderungen in der deutschen Gastronomie finden Sie unter IW Köln und für die Auswirkungen auf die Branche im Allgemeinen unter Zeit Online.

Für regionalspezifische Details und Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern können Sie die Berichterstattung von Nordkurier verfolgen.

Statistische Auswertung

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Rostock, Deutschland
Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
iwkoeln.de

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