
In einer schockierenden Gerichtsverhandlung hat das Landgericht Köln zwei Männer zu Haftstrafen von elf und elfeinhalb Jahren verurteilt. Diese Männer hatten einen Kritiker ihrer Sekte vor einem Dönerladen am Chlodwigplatz attackiert. Der Angriff, der mit Pfefferspray begann, eskalierte schnell und führte zur Verwendung von Messern. Bei dieser brutalen Attacke rief ein Angeklagter laut „Töte ihn“, während die Opfer nur knapp überlebten; bei einem wurde eine Halsarterie nur um Haaresbreite verfehlt. Die Polizei konnte die Täter mithilfe von Überwachungskameras identifizieren, und ein Gutachten, das künstliche Intelligenz nutzte, stellte die Identität eines der Angeklagten zweifelsfrei fest. Nach der Tat flohen die Männer zunächst in die Türkei und weiter nach Dubai, wurden jedoch gefasst und nach Deutschland ausgeliefert. Vor Gericht schwiegen die Angeklagten auf Anraten ihrer Verteidiger und wurden letztlich wegen versuchten Mordes sowie gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Dies berichtet t-online.de.
In einem weiteren Fall, der ebenfalls in den letzten Tagen für Aufsehen sorgte, wurde Maan D., ein 29-jähriger Syrer, wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Maan D. gestand zu Beginn seiner Verhandlung, dass er am 9. April 2023 in Duisburg einen Mann mit 28 Messerstichen getötet hatte. Neun Tage später griff er in einem Fitnessstudio mehrere Männer an, was die Richter dazu bewog, Sicherungsverwahrung anzuordnen. Verurteilt wegen radikalislamistischer Taten, hatte Maan D. im Prozess geäußert, dass er die Gesetze Deutschlands nicht respektiere und es sich zum Ziel gesetzt habe, „Ungläubige“ zu töten. Seine Radikalisierung begann in den letzten Jahren, nachdem er aus Syrien geflohen war. Laut WDR war auch während der Urteilsverkündung die Anwesenheit der Opfer und ihrer Angehörigen spürbar, was die Schwere der Taten unterstrich.
Radikalisierung und gesellschaftliche Probleme
Die Taten von Maan D. und den Tätern in Köln werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Radikalisierung verschiedener Individuen in Deutschland und Europa. Dies entspricht einem größeren Trend, den Experten in der Radikalisierungsforschung untersuchen. Laut Forschungsergebnissen haben sich in den letzten Jahren Methoden aus Soziologie, Psychologie und Kriminologie mit der Radikalisierungsforschung verwoben, während deradikalisierenden Ansätze oft vernachlässigt werden. Ein umfassendes Verständnis der Radikalisierung ist für die Entwicklung effektiver politischer Maßnahmen entscheidend. Forschungsergebnisse belegen, dass Radikalisierung häufig im Kontext internationaler Konflikte und sozialer Identifikation stattfindet. Die Gefahr von „home-grown terrorism“ wächst, und es ist von großer Bedeutung, dass diese Entwicklungen von der Gesellschaft und den Sicherheitsbehörden ernst genommen werden.