
Köln – In Nordrhein-Westfalen (NRW), unweit des Kölner Stadtzentrums, befindet sich die LUNA-Halle, eine der fortschrittlichsten Mondsimulationsanlagen der Welt. Diese Einrichtung ist eine entscheidende Forschungs- und Trainingsstätte, die Bedingungen auf der Mondoberfläche simuliert. RUHR24 hatte die Gelegenheit, mit dem deutschen Astronauten Matthias Maurer zu sprechen und exklusive Einblicke in die Halle zu erhalten.
Die LUNA-Halle zeichnet sich durch einen mit feinem, dunklem Sand bedeckten Boden und intensive Beleuchtung aus, die eine Atmosphäre schafft, die an die Apollo-Missionen erinnert. „Diese Trainings- und Simulationsanlage ist weltweit einzigartig“, so Maurer, der zugleich einer der Leiter des LUNA-Projekts bei der ESA (Europäische Weltraumorganisation) ist. „Wir haben hier viele Dinge, die wir auch auf dem Mond finden.“ Der Sand, der in der LUNA-Halle verwendet wird, stammt nicht vom Mond, sondern aus einem Basaltsteinbruch bei Königswinter. Durch eine sorgfältige Analyse und Verarbeitung wurde der Sand den Eigenschaften des Mondregoliths angepasst.
Forschung und Training für die Mondmission 2027
Im Rahmen des Projekts, das über 40 Millionen Euro kostet und von der Europäischen Weltraumorganisation sowie dem DLR (Deutsche Luft- und Raumfahrt) finanziert wird, sollen Astronauten auf ihre zukünftigen Missionen vorbereitet werden. Die ersten Mondlandungen der „Neuzeit“ sind für 2027 geplant, und Europa wird eng mit der NASA bei dieser Mission zusammenarbeiten, wie Thomas Uhlig, der Projektleiter, informiert. „Wir bereiten mit der NASA zusammen gerade diese Missionen vor. Es ist aufregend, dass wir Europäer mit dabei sind“, erklärt Uhlig.
Die LUNA-Halle dient nicht nur als Trainingsstätte für Astronauten, sondern auch als Forschungszentrum für Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen. Neben Geologen und Materialwissenschaftlern sind insbesondere Mikrobiologen eingeladen, dort zu experimentieren. Es werden auch Forschungen zu umwelttechnologischen Themen und neuartigen Werkstoffen durchgeführt, wie WDR berichtete.
Für Matthias Maurer ist die LUNA-Halle mehr als nur eine technische Innovation. Sie ist ein Ort der Inspiration, der den Traum, eines Tages auf dem Mond zu stehen, greifbar macht. „Zuerst schicken wir vier Forschende hin, in ein kleines Habitat. Und dieses Habitat werden wir auch hier in LUNA haben, um solche Missionen 1:1 auf der Erde zu testen. Daraus werden wir viel lernen und Antworten auf Fragen finden, die wir heute noch gar nicht haben“, ergänzt Maurer.
Die Halle bietet ideale Bedingungen für kommende Weltraummissionen, und das Interesse an ihrer Nutzung wächst – sogar die NASA hat bereits Interesse signalisiert, wie die Verantwortlichen berichten. Das Land NRW unterstützt die Initiative und hofft, dass die LUNA-Halle eine zentrale Rolle in der europäischen Raumfahrt spielen wird. Wer die Mondsimulationsanlage besuchen möchte, kann sich vorab online bei der DLR anmelden, um eine Führung zu erhalten.