
Nordrhein-Westfalen plant einen Ausbau des Schienennetzes, der eine direkte Verbindung zwischen dem Bundesland und London ermöglichen soll. Laut Ruhr24 zielen die neuen Hochgeschwindigkeitszüge darauf ab, den Kölner Hauptbahnhof zu erreichen. Derzeit ist eine Reise von NRW nach London nur über Umstiege möglich, sei es mit dem Flugzeug oder dem Auto über Frankreich und den Ärmelkanal. Die geplante Verbindung sieht vor, dass der Eurostar Köln ansteuert.
Ein weiterer Aspekt des Schienenverkehrsausbaus ist der Nachtzug des European Sleepers, der 2025 eine Verbindung zwischen Venedig und Köln aufnehmen wird. Berichten der Times zufolge gibt es bereits konkrete Pläne für die Zugverbindung. Auch Frankfurt am Main wird als potenzielles Ziel genannt.
Genehmigungen und Bauvorhaben
Die Betreiber des Eurotunnels und einer britischen Hochgeschwindigkeitsstrecke haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Stündlich sollen bis zu 5.000 Menschen von London St. Pancras auf das europäische Festland transportiert werden. Allerdings muss der Bahnhof St. Pancras für diese neuen Verbindungen erweitert werden. Die Tagesschau schätzt, dass die ersten Züge frühestens nach 2030 erwartet werden, da umfangreiche Genehmigungsprozesse und der Bau neuer Züge erforderlich sind.
Aktuell hat Eurostar nur Verbindungen von Deutschland nach Brüssel oder Paris im Angebot, wie 24Rhein berichtet. Eine direkte Verbindung von Köln nach London wird derzeit nicht konkret geplant. Eurostar äußert sich zu neuen Strecken nicht konkret, gibt jedoch bekannt, dass die Fusion von Eurostar und Thalys bis Ende 2023 abgeschlossen sein wird. Künftig werden alle Züge unter der Marke Eurostar fahren.
Europäische Hochgeschwindigkeitsprojekte
Darüber hinaus hat die Deutsche Bahn (DB) in einer gemeinsamen Studie mit europäischen Partnerbahnen eine Vision für den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Europa vorgestellt. Der Vorschlag umfasst das „Metropolitan Network“, das auf Grundlage des „Green Deal“ der EU-Kommission entwickelt wurde. Ziel ist eine Verdopplung des europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehrs bis 2030, mit dem Plan, bis 2050 sogar eine Verdreifachung zu erreichen und gleichzeitig CO2-Emissionen zu reduzieren.
Eine Verdopplung des Hochgeschwindigkeitsnetzes in Europa erfordert erhebliche Investitionen. Die DB strebt an, alle 230 Metropolregionen und großen Städte in Europa im Stundentakt an das Hochgeschwindigkeitsnetz anzubinden. Das Schienennetz wird derzeit auf 32.000 Kilometer erweitert, was eine signifikante Verbesserung der Infrastruktur für schnelle Personenzüge darstellt.
In Deutschland könnte der Ausbau die Hochgeschwindigkeitsinfrastruktur auf über 6.000 Kilometer anwachsen lassen. Polen plant, sein HGV-Netz von 224 Kilometern auf über 2.900 Kilometer zu erweitern. In Anbetracht dieser Entwicklungen ist die Planung und mögliche Umsetzung einer direkten Zugverbindung zwischen Köln und London Teil eines größeren europäischen Mobilitätsplans, der in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird.