
Am 28. und 29. März 2025 fand am DLR in Bonn Oberkassel der diesjährige Tag der Luft- und Raumfahrt statt. Über 5.000 Besucher konnten dabei spannende Einblicke in die Welt der Raumfahrt gewinnen. Unter den Besuchern waren viele Kinder und Jugendliche, die sich für die faszinierende Materie begeistern ließen. Vertreter der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS), darunter Constance Badalì und Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider, präsentierten zwei bemerkenswerte Experimente, die die Bedeutung von Sport und Bewegung im Zusammenhang mit astronautischem Leben thematisieren.
Die DSHS-Experimente, die unter dem Motto „Die Faszination des Weltraums“ standen, waren die Anwendungen „SpaceBike“ und „sPACeMAN“. Diese Projekte zielen darauf ab, das Verständnis für die physische und mentale Gesundheit von Astronauten sowie die allgemeine Bevölkerung zu verbessern. Diese Themen sind besonders wichtig, da es bekannt ist, dass Mikrogravitation, ein Zustand mit sehr schwacher oder nahezu null Schwerkraft, erhebliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat. Dazu zählen unter anderem eine Schwächung der Knochendichte und Muskelschwund, die bei längeren Aufenthalten im All auftreten können, wie das Wissen berichtet.
Innovative Experimente der Deutschen Sporthochschule
Das „SpaceBike“ Experiment konzentriert sich auf die zentralnervöse neuronale Ansteuerung der Motorik unter veränderten Gravitationsbedingungen. Es untersucht, wie das Gehirn auf längere Immobilität reagiert und sich reorganisiert. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur für zukünftige Mondspaziergänge von Bedeutung sein, sondern auch für die neurologische Rehabilitation von Schlaganfallpatienten.
Das „sPACeMAN“ Experiment hingegen analysiert die Aufmerksamkeitsressourcen unter extremen kognitiv-motorischen Bedingungen. Hierbei wird erforscht, wie die Aufmerksamkeit auf verschiedene Teilaufgaben verteilt wird und welches Training für manuelle Tätigkeiten notwendig ist, um optimale Leistungen zu erzielen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, um die Leistungsfähigkeit der Astronauten während ihrer Missionen zu garantieren.
Einsatz von virtueller Realität im Weltraum
Ein weiterer Schritt in der Forschung zur Aufrechterhaltung der Gesundheit von Astronauten wird von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) unternommen. Wie ESA berichtet, nimmt der ESA-Astronaut Andreas Mogensen an einem virtuellen Realitätsexperiment teil, das die Motivation von Astronauten während des Trainings im All steigern soll. Dabei wird er ein VR-Headset tragen, während er auf einem speziellen Fahrrad, dem Flight Ergometer (Fergo), trainiert. Dieses neue Fahrrad, das seit August 2023 in der Internationalen Raumstation (ISS) im Einsatz ist, ist leichter und kleiner als sein Vorgänger und kann eine höhere Leistung erreichen.
Zusätzlich simuliert das Fergo Fahrrad das Gefühl von Steigungen oder Gefällen anhand von Videos dänischer Fahrradwege und bietet den Astronauten somit ein immersives Trainingserlebnis. Astronauten müssen täglich mindestens zwei Stunden trainieren, um den negativen Effekten der Mikrogravitation auf Muskeln und Knochen entgegenzuwirken. Diese innovativen Ansätze sind Teil der laufenden Forschung, die darauf abzielt, die Auswirkungen von Mikrogravitation auf den menschlichen Körper besser zu verstehen und zu minimieren, wie bereits in früheren Studien ausgeführt.
Die Erkenntnisse aus den Experimenten der DSHS und der ESA könnten somit maßgeblich zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Weltraum beitragen und gleichzeitig wichtige Diagnosen und Therapien für die Gesundheit auf der Erde liefern. Die Bedeutung dieser Forschung ist nicht zu unterschätzen, angesichts der Herausforderungen, vor denen Astronauten in Bezug auf ihre Gesundheit im Weltraum stehen.