
Degenerative Makulerkrankungen zählen zu den häufigsten Augenkrankheiten, insbesondere in der westlichen Welt. In einer Antrittsvorlesung wird Dr. Max Brinkmann am 28. Januar um 17:00 Uhr im Hörsaal AM 4 der Universität zu Lübeck über die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich sprechen. Die Vorlesung trägt das Motto „Salus aegroti suprema lex – Das Wohl des Kranken sei höchstes Gesetz“ und schließt seine Habilitation im Fachgebiet Ophthalmologie ab.
In den letzten Jahrzehnten haben der technische Fortschritt und die damit verbundenen Verbesserungen in Diagnostik und Therapie zur Aufklärung und Behandlung dieser schweren Erkrankungen beigetragen. Besondere Bedeutung kommt dabei der optischen Kohärenztomographie (OCT) zu, die eine nicht-invasive und kostengünstige Abbildung der Netzhautstrukturen ermöglicht. Diese modernste Technik wird mittlerweile in vielen Augenarztpraxen eingesetzt und hat die in-vivo Mikroskopie revolutioniert.
Technische Fortschritte in der Diagnostik
Die optische Kohärenztomographie zeichnet sich durch hochauflösende Darstellungen der Netzhautschichten und die präzise Messung der Netzhautdicke aus. Insbesondere in der Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bewährt sich die OCT-Technologie als unverzichtbares Werkzeug zur Kontrolle des Therapieerfolgs. Dennoch gibt es weitere bildgebende Verfahren, die in der Diagnostik von Netzhauterkrankungen Verwendung finden.
- Fluoreszenz-Angiographie: Bei dieser Methode wird ein spezieller Farbstoff intravenös injiziert, um den Augenhintergrund aufzunehmen. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnose und Verlaufsbeurteilung von AMD und diabetischer Retinopathie.
- OCT-Angiographie: Diese Technik erlaubt die Darstellung retinaler Blutgefäße ohne eine Farbstoffinjektion, was sie besonders nützlich zur Identifikation von Durchblutungsstörungen macht.
- Mikroperimetrie: Eine hochpräzise Untersuchung der Netzhautfunktion im Bereich der Makula wird hier durchgeführt.
Darüber hinaus kommen Farbfundusfotografie und Ultraschalluntersuchungen zum Einsatz. Diese Verfahren unterstützen die Dokumentation von Veränderungen und die Vermessung von Auffälligkeiten, besonders wenn ein Einblick in das Auge nicht möglich ist.
Die Rolle von Biomarkern
Die Entwicklung und Validierung von Biomarkern spielt eine zentrale Rolle in der Diagnosestellung, Therapieplanung und -überwachung von degenerativen Makulerkrankungen. Die kontinuierliche Forschung in diesem Bereich führt zu präziseren Diagnosen und personalisierten Therapieansätzen. Der multimodale Ansatz, der verschiedene Bildgebungstechniken kombiniert, bildet den modernen Standard in der Behandlung dieser Erkrankungen.
In einem sich ständig weiterentwickelnden medizinischen Umfeld wird die Antrittsvorlesung von Dr. Brinkmann insbesondere aufgrund der Kombination aus fortgeschrittenen Technologien und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen von großer Bedeutung sein. Die aktuellen Entwicklungen in der Netzhautdiagnostik bieten vielversprechende Ausblicke für die Zukunft der Augenheilkunde und den Umgang mit degenerativen Erkrankungen.
Für weiterführende Informationen über Netzhauterkrankungen und moderne Diagnosemethoden besuchen Sie bitte Universität zu Lübeck, Augenklinik Köln oder Augenarzt Stümke.