
Am Samstag, dem 15. März 2025, haben tausende Menschen in Baden-Württemberg für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und den Wirtschaftsstandort demonstriert. Die IG Metall organisierte die große Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz, wo Vertreter verschiedener Unternehmen aus der Automobilbranche zusammenkamen. Teilnehmende waren Beschäftigte von Mercedes-Benz, Porsche, Mahle und Bosch sowie Angestellte von Autohäusern und Kfz-Werkstätten. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen und die sich zuspitzende Lage der Industrie sind die Hauptgründe für die Sorgen der Demonstrierenden, wie SWR berichtet.
Barbara Resch, die Bezirksleiterin der IG Metall in Baden-Württemberg, unterstrich die Dringlichkeit von Investitionen in zukunftssichere Arbeitsplätze, moderne Technologien und erneuerbare Energien. Diese Forderungen spiegeln die Bedenken wider, die auch von Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin geteilt werden, die für das nächste Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts erwartet. Dabei wurde die Teilnehmerzahl von der IG Metall mit rund 25.000 angegeben, während die Polizei keine Schätzung abgeben konnte.
Bundesweiter Aktionstag
Die Demonstration in Stuttgart war Teil eines bundesweiten Aktionstags der IG Metall und der IGBCE unter dem Motto „Mein Arbeitsplatz. Unser Industrieland. Unsere Zukunft!“, an dem sich insgesamt etwa 77.000 Menschen in verschiedenen Städten wie Hannover, Köln, Frankfurt und Leipzig beteiligten. Diese Solidarität zeigt sich auch in Köln, wo mehrere tausend Gewerkschaftsmitglieder ebenfalls für den Erhalt sicherer Arbeitsplätze in der Industrie demonstrierten. Auch dort begann die Kundgebung symbolisch um 11:55 Uhr, was unterstreicht, wie ernst die Lage wahrgenommen wird.
Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, war einer der Hauptredner in Stuttgart und forderte eine starke Industrie für sichere Arbeitsplätze und breiten Wohlstand. Er kritisierte die Arbeitgeber scharf und forderte ein Ende der „unproduktiven Abbau- und Verlagerungsfantasien“. Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, wies diese Vorwürfe zurück. Er wies darauf hin, dass die Gewerkschaften eine Mitverantwortung für die hohen Lohnkosten in Deutschland tragen.
Forderungen der IG Metall
Die IG Metall formuliert klare Forderungen an die kommende Bundesregierung, darunter eine Stärkung der Industrie zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Diese Forderungen werden gestützt von den Aktivitäten in anderen Städten, wo Bezirksleiter wie Knut Giesler aus Nordrhein-Westfalen auf die Notwendigkeit von massiven Investitionen durch Staat und Unternehmen hinweisen. Diese Investitionen sollen nicht nur zur Modernisierung des Wirtschaftsstandorts NRW, sondern auch zur Gestaltung der grünen Transformation der Industrie beitragen.
Die IG Metall fordert zudem, dass die Arbeitgeber sich zum Standort Deutschland bekennen und soziale Sicherheit im Wandel garantieren. Während die Teilnehmerzahlen in Städten wie Hannover bei etwa 9.000 und in Köln ca. 23.000 lagen, wäre der Gesamteindruck der Veranstaltung rund um das Motto „Zukunft statt Kahlschlag“ mit einer breiten und vereinten Stimme der Arbeiterbewegung bezeichnend für die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen.