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Rostocks Gastronomie: Trotz Krisen floriert der „Blauer Esel“!

Die Rostocker Gastronomie steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die den Betrieb und das Wachstum stark beeinflussen. Steigende Personalkosten, Inflation und ein verändertes Konsumverhalten zwingen viele Betriebe zur Umorientierung. Dies berichtet die Ostsee-Zeitung. Unter diesen widrigen Umständen hat das Restaurant „Blauer Esel“ von Miro und Melanie Germanotta bemerkenswerte Expansionspläne geschmiedet, während andere wie das „Carlo615“ am Stadthafen Insolvenz anmelden mussten.

Die Verunsicherung in der Branche ist groß. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband warnt vor einer Zunahme von Insolvenzen unter Gastronomiebetrieben, die sich aufgrund der oben genannten Faktoren verschärfen könnte. In diesem Sinne ist das Unternehmen „Blauer Esel“ ein positives Beispiel. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2019 expandieren die Germanottas. Neben dem Hauptlokal haben sie bereits ein Bistro am Osthafen und ein weiteres Restaurant am Stadthafen eröffnet. Im Mai 2024 wird ein zweites Bistro im Hanse-Outlet in Broderstorf folgen.

Wachstum als Erfolgsstrategie

Miro Germanotta sieht das Wachstum als entscheidend für den Erfolg in Rostock. Er betont, dass trotz steigender Kosten, die mittlerweile mehr als die Hälfte der Betriebsausgaben ausmachen, eine Expansion notwendig sei. Früher machten die Personalkosten nur 30 bis 35 Prozent der Ausgaben aus. Die Restaurantbetreiber haben keine akuten Probleme, Köche und Koch-Azubis zu rekrutieren, berichteten aber von Schwierigkeiten, genügend Bewerbungen für Servicekräfte zu erhalten. Um diese Lücken zu schließen, setzen sie auf Quereinsteiger und Aushilfen.

Das veränderte Bewerberverhalten, insbesondere in Bezug auf die Work-Life-Balance, ist eine der Ursachen für den Fachkräftemangel. Insbesondere in der Gastronomie hat sich die Situation weiter angehäuft, wie auch ein Gastwirt aus Frankfurt, Mario Furlanello, in einem Gespräch mitteilt. Der Wegfall der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie hat die Preise zusätzlich steigen lassen; laut einer Umfrage gehen knapp die Hälfte der Deutschen seltener essen. Dies hat negative Auswirkungen auf die gesamte Branche, wo die Inflation sowohl für Nahrungsmittel als auch Dienstleistungen Haupttreiber ist.

Fachkräftemangel als zentrales Problem

Die Schwierigkeiten im Personalbereich sind nicht auf Rostock beschränkt. Laut einer Studie vom IW Köln gibt es im Gastgewerbe eine signifikante Fachkräftelücke. Im Juni 2024 fehlten fast 8.800 Fachkräfte – dies entspricht einem Rückgang von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Örtlich variierende Probleme verschärfen diese Situation und viele Betriebe haben Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden. Ein Viertel der offenen Stellen kann nicht mit einem geeignet qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden.

Die nach der Pandemie gesunkene Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe ist zwar gestiegen, jedoch klagen viele Unternehmen über Liquiditätsprobleme. Fast 29 Prozent der Gastronomiebetriebe machen sich ernsthafte Sorgen um ihre finanzielle Stabilität. Hinzu kommt, dass im letzten Jahr die Zahl der Insolvenzen um 27 Prozent gestiegen ist, was 14.000 gescheiterten Unternehmen entspricht. Die Situation führt zu Anpassungen bei den erbrachten Dienstleistungen, die teilweise in Qualität und Umfang leiden.

In einem derart angespannten Umfeld planen die Germanottas für das nächste Jahr, ein Segelschiff für exklusive Segeltörns mit hochwertigem Essen zu erwerben. Dies könnte einen interessanten Ansatz bieten, um die Kundenbindung und die Attraktivität ihres Angebots zu steigern.

Im Großen und Ganzen zeigt sich, dass die Gastronomiebranche trotz etlicher Hürden gezielt nach Lösungen sucht. Innovative Konzepte und ein klarer Fokus auf Wachstum könnten der Schlüssel sein, um diese turbulenten Zeiten zu überstehen und langfristigen Erfolg zu sichern. Die Gastronomie muss sich neu erfinden und Anpassungen vornehmen, um erfolgreich zu bleiben, während die Erwartungen von Gästen und Mitarbeitern gleichfalls berücksichtige werden müssen.

Statistische Auswertung

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Rostock, Deutschland
Beste Referenz
ostsee-zeitung.de
Weitere Infos
zdf.de

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