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Runder Tisch in Grimmen: Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum diskutiert

Die medizinische und pflegerische Versorgung in ländlichen Regionen stellt eine stetige Herausforderung dar. Eine aktuelle Diskussion über diese Thematik fand in Grimmen statt, wo Bürgermeister Marco Jahns (CDU) den ersten runden Tisch initiierte. Angesichts eines anhaltenden Mangels an Pflegefachkräften ist die Situation in strukturschwachen Gebieten besonders besorgniserregend. Wie Ostsee-Zeitung berichtet, wurde dieser runde Tisch ins Leben gerufen, um durch koordinierte Vernetzung die Lebensqualität vor Ort zu sichern.

Maren Buchholz, Geschäftsführerin des Grimmener Pflegeteams Ostseeküste, äußerte sich während des Treffens besorgt über die Schwierigkeiten bei der Informationsbeschaffung zu freien Pflegeplätzen. Patienten leiden unter langen Wartezeiten und wissen oft nicht, welche Unterstützung sie bei Krankheit oder Pflegebedürftigkeit in Anspruch nehmen können. Die Genehmigung von Anträgen nimmt mindestens vier Wochen in Anspruch, was zu weiteren Verunsicherungen führt.

Bedarf an Kooperation und Innovation

Die Herausforderungen in der medizinischen Versorgung sind jedoch nicht auf Grimmen beschränkt. Wie die Ärztekammer Nordrhein auf einem Gesundheitskongress im Mai 2022 in Köln darlegte, erfordert die gesundheitliche Lage in strukturschwachen Regionen eine enge Kooperation zwischen lokalen Akteuren und Einrichtungen. Der Kerngedanke dabei: „Regionale Probleme benötigen regionale Lösungen“, wie Dr. Frank Bergmann von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein betont.

In ländlichen Gebieten ist die Verfügbarkeit von Gesundheitsdienstleistungen im Vergleich zu städtischen Regionen oft begrenzt. Lange Anfahrtswege und eine geringere Anzahl von Einrichtungen erschweren den Zugang zur medizinischen Versorgung. Dies wird besonders dramatisch, wenn man bedenkt, dass in Mecklenburg-Vorpommern über 10.500 Kinder und Jugendliche mehr als 20 Kilometer vom nächsten Kinderarzt entfernt leben, was zu geringeren Arztbesuchen führt.

Innovative Versorgungsmodelle nötig

Zusätzlich ist der Behandlungsbedarf hoch, insbesondere unter der älteren Bevölkerung, die häufig an mehreren Krankheiten leidet. Der Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass innovative Versorgungsmodelle gefordert sind, um die bestehenden Lücken zu schließen. Telemedizin sowie Kooperationen zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen könnten dazu beitragen, die Erreichbarkeit von medizinischen Leistungen zu verbessern.

Der runde Tisch in Grimmen wird in Zukunft alle zwei Monate tagen und soll um weitere Akteure wie Krankenhäuser, Ärzte, Krankenkassen und ambulante Pflegedienste erweitert werden. Jahns hat die Notwendigkeit eines offenen Dialogs bei der Verbesserung der sozialen Infrastruktur betont. Eine zentrale Koordinierungsstelle ist geplant, um die Pflegebedürftigen besser zu unterstützen und eine umfassende Bedarfs- und Bestandsanalyse durchzuführen.

Die Herausforderungen und der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Pflege sind auch in anderen Regionen Deutschlands ein Thema. Um nachhaltig und flächendeckend eine gute Versorgung sicherzustellen, sind kreative Ansätze und gemeinsame Anstrengungen sowohl auf kommunaler als auch auf regionaler Ebene essenziell.

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Grimmen, Deutschland
Beste Referenz
ostsee-zeitung.de
Weitere Infos
aekno.de

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