
Am 28. Februar 2025 überschatteten mehrere Sexualdelikte die Karnevalsfeiern in Köln und Düsseldorf. Insbesondere in Köln beschäftigen zwei Vergewaltigungen, die in mobilen Toiletten begangen wurden, die Ermittler und die Öffentlichkeit. Diese Vorfälle fanden während der traditionsreichen Weiberfastnacht statt. Die Polizei berichtete initial von drei Vergewaltigungen, korrigierte jedoch diese Zahl später aufgrund eines internen Übertragungsfehlers. Es sollten letztlich nur zwei Vergewaltigungen berücksichtigt werden.
Der erste Vorfall ereignete sich am Donnerstagnachmittag, als eine 19-Jährige in einem Bauklo auf den Uni-Wiesen zum Opfer eines sexualisierten Übergriffs wurde. Ein zweiter Vorfall wurde am selben Tag im Zülpicher Viertel gemeldet. Hier wurde eine 18-Jährige in einer Kneipe vergewaltigt, und ein Tatverdächtiger konnte vorläufig festgenommen werden. Neben diesen schweren Delikten verzeichnete die Polizei in Düsseldorf zwei Fälle von sexueller Belästigung, was die angespannte Situation während der Feierlichkeiten unterstreicht.
Häufung sexualisierter Übergriffe
Die erschreckende Dynamik solcher Vorfälle ist nicht neu. Eine Analyse der polizeilich erfassten Sexualstraftaten in Deutschland zeigt, dass im Jahr 2023 rund 126.000 Fälle registriert wurden. Besonders betroffen sind junge Frauen. Die Häufigkeitszahl für Vergewaltigungen belief sich auf 14,4 Fälle pro 100.000 Einwohner. Die Zahl der gemeldeten Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen erreichte im vergangenen Jahr einen Höchststand von etwa 12.200 Fällen, was die besorgniserregende Tendenz verdeutlicht.
In einem weiteren Vorfall in Köln fiel die Polizei einem 76-Jährigen zur Last, der verdächtigt wird, Frauen im öffentlichen Raum sexuell zu belästigen, indem er sie heimlich fotografierte. Nachdem die Polizei seine Kamera sicherstellte, erhielt er einen Platzverweis.
Gesellschaftliche Relevanz und Herausforderungen
Die hohen Zahlen an Sexualstraftaten machen eine gesellschaftliche Auseinandersetzung nötig. Die polizeiliche Aufklärungsquote ist zwar mit 83,4 Prozent relativ hoch, jedoch bleibt der gesellschaftliche Druck auf die Behörden, proaktive Maßnahmen zur Verhinderung solcher Taten zu ergreifen. Besonders problematisch ist die erhöhte Gefahr für junge Frauen, die oft als Hauptzielgruppe solcher Übergriffe identifiziert werden.
Die Weiberfastnacht, die als fröhliches Fest der Feierlaune bekannt ist, wird durch solche Vorfälle jäh in den Schatten gestellt und wirft die Frage auf, wie Sicherheit während großer Veranstaltungen verstärkt werden kann. Die Bevölkerung wird aufgefordert, besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen und vor allem junge Frauen zu sensibilisieren und zu schützen.