
Im Rahmen der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ wurde kürzlich ein 32 Jahre alter Cold Case über den Mord an Andrea W. angesprochen, doch die Ausstrahlung wurde abrupt unterbrochen. ZDF-Intendant Norbert Himmler entschuldigte sich in einem Brief bei der Familie des Mordopfers für diesen Vorfall und erklärte die Hintergründe der Programmunterbrechung. Die Ausstrahlung fand am 6. November statt, als das Programm aufgrund einer Sondersendung der „heute“-Nachrichten zur Haushaltskrise der Bundesregierung abgebrochen wurde. Leider blieb eine Fortsetzung im Hauptprogramm aus, was zu Frustration bei der Familie führte.
Der Bruder des Opfers äußerte seinen Unmut über die Ausstrahlungspause und machte deutlich, dass die Unterbrechung die Chance verminderte, potenzielle Zeugen zu erreichen. „Der Täter hat seitdem vermutlich 32 Jahre weitergelebt, meine Schwester hatte diese Zeit nicht“, sagte er in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Hintergründe des Mordfalls
Der Mordfall der 28-jährigen Andrea W., die im Januar 1992 in Köln erstochen wurde, bleibt bis heute ungelöst. Der Bruder erinnerte sich daran, dass Andrea am 7. Januar 1992 von einem Autofahrer an der Aachener Straße gefunden wurde. Nach 32 Jahren sollten nun Ermittlungen neu aufgerollt werden, und die Kölner Polizei hat DNA-Spuren des Täters sowie das mutmaßliche Tatmesser sichergestellt. Die Ermittler vermuten Verbindungen zu einer Hausbesetzer-Gruppe, mit der das Opfer möglicherweise in Kontakt stand. Ungelöst bleibt auch die Suche nach zwei Männern mit den Vornamen „Tommi“ und „Klaus“.
Norbert Himmler entschuldigte sich in seinem Schreiben an die Familie und kündigte an, den Fall von Andrea W. in der Januarausgabe von „Aktenzeichen XY ungelöst“ erneut aufzubereiten, um die Aufmerksamkeit auf diesen Cold Case zu lenken.
Die Familie, insbesondere der Bruder, hat nach dem Mord an Andrea versucht, ihr Leben weiterzuführen. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wurde er von der Kriminalpolizei besucht, um über den Fall seiner Schwester zu sprechen. „So lange sich Leute darum kümmern, ist meine Schwester nicht wirklich tot“, erklärt er. Die Erinnerungen an Andrea sind zwar präsent, doch Peter Förster hat nie Fotos von ihr ausgestellt, da ihn diese zu stark belasten würden. Der Mord und die Umstände bleiben für ihn ein düsteres Kapitel, das er zu verdrängen versucht hat.
Gerüchte über mögliche Ursachen oder Verdächtige um den Tod seiner Schwester gibt es viele, doch Konkretes ist bis heute nicht bekannt. An der Leiche fanden sich DNA-Spuren, die jedoch nicht einer spezifischen Person zugeordnet werden konnten. Dennoch hofft die Familie, dass sich möglicherweise nach so langer Zeit doch noch neue Hinweise ergeben werden, die zur Aufklärung des Falls führen könnten, wie t-online berichtet.