Die Grundschule Jagstzell plant, im Schuljahr 2026/2027 eine verlässliche Ganztagesbetreuung für ihre Schüler einzuführen. Dies ist Teil eines größeren Trends, der durch das neue Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) gefördert wird, das einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Grundschulkinder vorsieht. Laut Informationen von Schwäbische Post wurde eine Umfrage unter Eltern durchgeführt, um den tatsächlichen Betreuungsbedarf zu ermitteln. Bemerkenswerterweise haben 75% der Fragebögen eine Teilnahme erfahren, was auf ein starkes Interesse der Eltern hinweist.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 75% der befragten Familien Betreuungsbedarf außerhalb der regulären Schulzeiten haben. Fast die Hälfte der Eltern ist mit dem aktuellen Betreuungsmodell, das eine wöchentliche Betreuung von unter 30 Stunden umfasst, zufrieden. Allerdings ist der Betreuungsbedarf bei den anderen Familien gleichmäßig auf 30 bis 40 Stunden pro Woche verteilt. Ein Bedarf über 40 Stunden wird nur vereinzelt angegeben. Weitere Details zeigen, dass die Betreuung meist in drei bis vier Tagen pro Woche benötigt wird und in den Sommerferien besonders eine Halbtagesbetreuung gewünscht wird.
Erweiterung und Verbesserung der Betreuungsangebote
Die Eltern äußerten den Wunsch nach einem vielseitigen Betreuungsangebot, das Aktivitäten mit Spaß und Spiel kombiniert. Zwei Drittel der Zugehörigen wünschen ein kostenpflichtiges Mittagessen, während die Bereitschaft besteht, bis zu 100 Euro im Monat für die Betreuung zu zahlen. Der Gemeinderat hat bereits die Gemeindeverwaltung beauftragt, ein Konzept zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung zu erstellen. Überdies beschäftigt sich der Landesverband mit der Kindergartenbedarfsplanung und empfiehlt, im Zeitraum von 2024 bis 2029 eine zusätzliche Gruppe im Ü-3-Bereich einzurichten.
Die Herausforderung, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, spiegelt sich auch in anderen Regionen wider. Eine umfangreiche Befragung, die vom Regionalen Bildungsnetzwerk des Kreises Lippe durchgeführt wurde, zeigt ähnliche Trends. Dort haben rund 4.500 Eltern teilgenommen. Über 91 Prozent der Befragten haben einen Bedarf an Betreuung über die Unterrichtszeit hinaus angegeben, dabei wünschen sich 62 Prozent eine Betreuung in einer Offenen Ganztagsgrundschule (OGS). Diese Entwicklungen verdeutlichen den anhaltenden Bedarf an flexibler Betreuung für Schulkindern, wie Kreis Lippe berichtet.
Bundesweite Maßnahmen zur Ganztagsbetreuung
Der Ausbau der Ganztagsbetreuung wird durch die Bundesregierung tatkräftig unterstützt. Das Gesetz, das am 10. September 2021 vom Bundesrat beschlossen wurde, sieht vor, dass ab August 2026 alle Grundschüler einen Anspruch auf ganztägige Förderung erhalten. Dieser Anspruch wird bis August 2029 schrittweise auf alle Klassenstufen eins bis vier ausgeweitet. Der Rechtsanspruch ist im Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) verankert und garantiert eine Betreuung von bis zu acht Stunden an fünf Werktagen sowie in den Ferien, wobei maximal vier Wochen Schließzeit eingeplant sind. BMFSFJ hebt hervor, dass die Investitionen in die Ganztagsbetreuung auch darauf abzielen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern sowie Chancengerechtigkeit zu fördern.
Insgesamt bietet die Umfrage und die anstehenden gesetzlichen Regelungen einen vielversprechenden Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Ganztagesbetreuung in Deutschland. Die Herausforderungen, die sich für Eltern und Einrichtungen ergeben, verlangen nach innovativen Lösungen, um den wachsenden Bedarf gerecht zu werden.
