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500 Millionen Euro: Wohin fließt das deutsche Kindergeld wirklich?

Immer mehr deutsches Kindergeld fließt ins Ausland, wie aktuelle Zahlen belegen. Im Jahr 2024 hat die Bundesagentur für Arbeit bis Ende November bereits 470 Millionen Euro auf ausländische Konten überwiesen. Hochgerechnet wird die Gesamtsumme bis zum Jahresende voraussichtlich die 500-Millionen-Euro-Marke überschreiten. Bereits im Vorjahr wurden 525,7 Millionen Euro an Kindergeld für im Ausland lebende Kinder ausgezahlt, was die drastische Zunahme solcher Zahlungen verdeutlicht.

Zumeist profitieren von dieser Regelung EU-Bürger, die in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und deren Kinder im Heimatland leben. Laut der Bundesagentur für Arbeit erhalten grundsätzlich nur Personen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben oder hier unbeschränkt steuerpflichtig sind, Kindergeld. Dadurch kann auch ein Anspruch für EU-Arbeitnehmer bestehen, wenn ihre Kinder im Heimatland wohnen.

Steigende Zahlen und gesellschaftliche Debatten

Die Entwicklung hat in der Öffentlichkeit für Aufregung gesorgt. Im Jahr 2023 wurden für rund 313.000 Kinder im Ausland Kindergeld gezahlt. Unter diesen befanden sich etwa 307.000 Kinder aus EU-Staaten, wobei die meisten davon aus Polen stammten. Im Vergleich zu früheren Jahren hat sich die Zahl der in Anspruch genommenen Leistungen vervielfacht: 2010 betrugen die Auszahlungen lediglich 35,8 Millionen Euro.

Die AfD-Bundessprecherin Alice Weidel äußerte sich empört über diese Praxis und forderte, dass solche Anreize zur Einwanderung in das deutsche Sozialsystem sofort beseitigt werden müssen. Auch in der CDU gibt es kritische Stimmen, die Argumente für eine Reform der Regelungen hervorbringen, wobei die CDU-Finanzexpertin Antja Tillmann betont, dass es sowohl Fälle von temporär im Ausland lebenden Kindern als auch dauerhafte Ansprüche von Familien gibt, bei denen ein Elternteil in Deutschland arbeitet.

Wie COMPACT Online berichtete, erleben die Bundesbürger bei der momentanen wirtschaftlichen Lage in Deutschland keinen Verständnis für solche hohen Auszahlungen ins Ausland. Die Grundlagen für die Auszahlung von Kindergeld basieren jedoch auf dem deutschen Steuerrecht, und die Familienkasse führt strenge Prüfungen der Anträge durch, um Missbrauch zu verhindern.

Zusätzlich beleuchtet buerger-geld.org, dass die Zahlungen ins Ausland lediglich etwa ein Prozent des insgesamt ausgezahlten Kindergeldes ausmachen. Trotz der beachtlichen Summe muss diese Zahl im Kontext der Gesamtausgaben für Kindergeld betrachtet werden. Der Prozess zur Prüfung der Ansprüche soll sicherstellen, dass nur berechtigte Zahlungen erfolgen, was in Anbetracht der globalisierten Arbeitswelt und der Mobilität von Arbeitnehmern notwendig erscheint.

Statistische Auswertung

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Polen, Europa
Beste Referenz
compact-online.de
Weitere Infos
buerger-geld.org

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