Lage

Ärzte ohne Grenzen: Horror im Sudan – Einsatz wegen Gewalt gestoppt!

Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ sieht sich gezwungen, ihren Einsatz im Vertriebenenlager Samsam in Nord-Darfur einzustellen. Zunehmende Angriffe und Kämpfe in der Region machen die Fortsetzung ihrer humanitären Arbeit unmöglich. Diese Entscheidung fällt vor dem Hintergrund eines hohen medizinischen Bedarfs für etwa 500.000 Menschen im Camp, was die Herausforderung noch verstärkt. Im Rahmen von zunehmenden Gewaltakten müssen auch das provisorische Krankenhaus und die medizinischen Dienste von „Ärzte ohne Grenzen“ geschlossen werden. Die minimalen Sicherheitsbedingungen sind nicht mehr gegeben, was die Hilfsorganisation vor eine kritische Situation stellt. Zwischen der RSF-Miliz und regierungsverbündeten Gruppen toben heftige Kämpfe, die die humanitäre Lage weiter verschärfen, wie RemsZeitung berichtet.

Der seit fast zwei Jahren andauernde Krieg im Sudan hat eine massive humanitäre Krise ausgelöst. Nach Angaben der UN leiden etwa 25 Millionen Menschen, was rund der Hälfte der Bevölkerung entspricht, unter Hunger. Im vergangenen Sommer wurde im Samsam-Lager sogar eine Hungersnot ausgerufen. Diese alarmierenden Umstände verdeutlichen die Dringlichkeit humanitärer Hilfe im Land.

Wachsende humanitäre Krise

„Ärzte ohne Grenzen“ äußert kritische Stimmen über das Ausbleiben einer angemessenen Reaktion auf die humanitäre Krise im Sudan. Insgesamt mussten über 10 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, viele von ihnen mehrfach. Die medizinische Situation verschlechtert sich dramatisch: Seit dem Beginn des Konflikts bis Juni 2024 wurden über 34.000 akut mangelernährte Kinder behandelt. Besonders betroffen ist das Samsam-Camp, wo die Auslastung in therapeutischen Ernährungszentren sehr hoch ist. In einem Bericht vom 27. August 2024 führt die Organisation diese Situation darauf zurück, dass beide Kriegsparteien die Möglichkeiten zur humanitären Hilfe stark einschränken.

Zusätzlich kommt es in der Regenzeit vermehrt zu Krankheitsausbrüchen, unter anderem Malaria und Cholera, die in mindestens drei Bundesstaaten zu Ausbrüchen geführt haben. Das Gesundheitssystem im Sudan ist überlastet; laut WHO sind fast 80 Prozent der Gesundheitseinrichtungen außer Betrieb. Achtungserregend ist die Information, dass “Ärzte ohne Grenzen” in Al-Faschir seit Mai 2024 zwölf Angriffe auf unterstützte Einrichtungen verzeichnet hat, was auf ein sich stetig verschlechterndes Umfeld für humanitäre Arbeit hinweist.

Folgen für Kinder

Der aktuelle Konflikt hat ebenfalls gravierende Auswirkungen auf die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft. Eine der höchsten Mangelernährungsraten weltweit bei Kindern unter fünf Jahren wird im Sudan verzeichnet. UNICEF berichtet, dass 730.000 Kinder an schwer akuter Mangelernährung leiden. Aufgrund der gewaltsamen Ausschreitungen werden Gesundheits- und Ernährungsdienste behindert, was die Situation zusätzlich verschärft. Trifft die Krise nicht nur die physischen Bedürfnisse, auch psychosoziale Folgen sind zu erwarten: Der Konflikt hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Kindern, die oft in überfüllten Notunterkünften leben müssen.

Zusammenfassend steht fest, dass ohne drastische humanitäre Maßnahmen 19 Millionen Kinder im Jahr 2025 nicht zur Schule gehen werden, und 4,3 Millionen Kinder, die dringend Schutz benötigen, nicht erreicht werden können. Die Herausforderungen im Sudan sind enorm und erfordern sofortige Aufmerksamkeit von der internationalen Gemeinschaft, um das Leid der Zivilbevölkerung zu mildern.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Samsam, Nord-Darfur, Sudan
Beste Referenz
remszeitung.de
Weitere Infos
aerzte-ohne-grenzen.de

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