Baden-WürttembergLageWaldshut

Alarmstufe Rot in Baden-Württemberg: Rekordzahl an Keuchhusten-Fällen!

Im Jahr 2024 wurden in Baden-Württemberg 4.457 Fälle von Keuchhusten gemeldet, was die höchste Zahl seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2013 darstellt. Diese Zahl ist im Vergleich zu 2023, als nur 298 Fälle registriert wurden, nahezu 15-mal so hoch. Damit wurde nicht nur der bisherige Höchstwert von 1.603 Fällen aus dem Jahr 2014 deutlich übertroffen, sondern auch die bundesweite Situation hat sich verschärft, da die Zahl der Erkrankungen deutschlandweit anstieg. Laut SWR sind die Ursachen für diesen Anstieg vielfältig, wobei insbesondere die Auswirkungen der Corona-Pandemie als maßgeblich genannt werden.

Während der Pandemie wurden umfassende Infektionsschutzmaßnahmen getroffen, die nicht nur die Übertragung von Covid-19, sondern auch die von anderen Erregern, einschließlich Pertussis, quasi zum Stillstand brachten. Die Fallzahlen in den Jahren 2020 (319), 2021 (65) und 2022 (108) waren deutlich niedriger. Dies führte dazu, dass die Immunität in der Bevölkerung abnahm und die Anfälligkeit für Keuchhusten stieg. Laut Informationen des Robert Koch-Instituts gibt es jedoch keine Hinweise auf eine erhöhte Virulenz des Erregers.

Impfquoten in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg hat mit einer Impfquote von 69,4% bei Säuglingen die niedrigste Rate im bundesweiten Vergleich. In einigen Landkreisen, wie Waldshut und Ortenaukreis, ist sogar nur jeder zweite Säugling geimpft. Diese niedrige Impfquote könnte erheblich zur Verbreitung von Keuchhusten beitragen. Zudem zeigt sich ein Rückgang bei den Impfquoten für Schulkinder: 2023 waren 89,3% der einzuschulenden Kinder geimpft, vergleicht man dies mit 93,7% im Jahr 2012.

Besonders alarmierend ist auch die niedrige Impfquote unter schwangeren Frauen, von denen nur 44,2% im Jahr 2022 gegen Pertussis geimpft waren. Das Gesundheitsministerium sieht die Steigerung der Impfquoten als wesentliche Maßnahme zur Vermeidung von Infektionskrankheiten an.

Verlauf und Symptome von Keuchhusten

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, ist hochansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Besonders gefährdet sind Babys, da sie oft nicht in der Lage sind, den Schleim abzuhusten. Bei Jugendlichen, Erwachsenen und den meisten Kindern verläuft die Krankheit häufig als langanhaltender Husten. Angesichts der steigenden Fallzahlen müssen Kinderarztpraxen und Kinderkliniken mit einer hohen Patientenzahl umgehen, jedoch ist die Situation noch nicht mit den Belastungen während der Pandemie zu vergleichen, wie Tagesschau berichtet.

Zusammenfassend bleibt die Prognose für die Entwicklung der Keuchhusten-Fälle im Jahr 2025 ungewiss. Bis zum 28. Januar 2025 wurden bereits 90 Fälle registriert. Trotz keiner speziellen Hinweise auf eine gesteigerte Schwere der Erkrankungen im Jahr 2024, bleibt die Situation besorgniserregend, insbesondere vor dem Hintergrund der reduzierten Immunität in der Bevölkerung und der niedrigen Impfquoten.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher eine dreiteilige Grundimmunisierung für Babys sowie Auffrischungen im Alter von 5 bis 6 und von 9 bis 17 Jahren. Erwachsene wird geraten, sich bei der nächsten Auffrischung gegen Tetanus und Diphtherie ebenfalls gegen Keuchhusten impfen zu lassen. Diese Empfehlungen stellen eine wichtige Maßnahme dar, um den Anstieg von Erkrankungen zu stoppen und die Gesundheit von besonders gefährdeten Gruppen zu sichern.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Baden-Württemberg, Deutschland
Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
tagesschau.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert