
Am 12. April 2025 hat Argentinien eine entscheidende finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 42 Milliarden US-Dollar von drei bedeutenden Finanzinstitutionen erhalten, um seine wirtschaftliche Erholung voranzutreiben. Diese Unterstützung umfasst ein umfassendes Rettungspaket des Internationalen Währungsfonds (IWF), das 20 Milliarden US-Dollar umfasst und über einen Zeitraum von vier Jahren ausgezahlt wird. Davon werden sofort 12 Milliarden US-Dollar bereitgestellt, während weitere 2 Milliarden US-Dollar nach einer Überprüfung im Juni ausgezahlt werden sollen. Neben dem IWF hat auch die Weltbank ein Unterstützungspaket von 12 Milliarden US-Dollar angekündigt, während die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) bis zu 10 Milliarden US-Dollar für den öffentlichen und privaten Sektor bereitstellen wird. Beide Pakete sind auf drei Jahre angelegt und zielen darauf ab, die makroökonomische Stabilität in Argentinien zu fördern und die Rückkehr zu den internationalen Kapitalmärkten zu erleichtern.
Präsident Javier Milei kündigte zudem an, dass ab Montag die strengen Kapital- und Währungskontrollen, die seit ihrer Einführung im Jahr 2019 durch eine vorherige Regierung galten, größtenteils aufgehoben werden. Diese Kontrollen, bekannt als „el cepo“ (der Klammer), hatten den Zugang zu US-Dollar sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen stark eingeschränkt und einen auf dem Schwarzmarkt florierenden Handel ermöglicht. Zukünftig plant die argentinische Zentralbank, den Peso innerhalb eines flexiblen Währungsbandes handeln zu lassen, anstatt ihn fest an den Dollar zu koppeln. Dieses Band wird von 1.000 bis 1.400 Pesos pro Dollar reichen und soll monatlich um 1 Prozent erweitert werden.
Reformen und Herausforderungen
Das Programm des IWF ist darauf ausgelegt, weitere offizielle Finanzierungen von multilateralen Quellen anzustoßen und das Engagement der argentinischen Behörden für ein Null-Defizit-Budget zu unterstützen. Dieses Budget soll den ersten Haushaltsüberschuss seit fast zwei Jahrzehnten Herbeiführen. Um diese finanziellen Ziele zu erreichen, wurden jedoch zehntausende Staatsangestellte entlassen, was die Bevölkerung stark belastet und die Armutsraten erhöht hat.
Die derzeitige Lage Argentiniens ist nicht isoliert zu betrachten, sondern fügt sich in den größeren Kontext der globalen Finanzkrisen ein, die auch lateinamerikanische Länder in der Vergangenheit erheblich betroffen haben. Diese Krisen haben oft zu wirtschaftlichen Abschwüngen und steigender gesellschaftlicher Ungleichheit geführt. Die globale Finanzkrise, die ihren Ursprung in den USA hat, führte zur Liberalisierung der Finanzmärkte, was die meisten Staaten in Schwierigkeiten brachte. Diese Zyklen der Instabilität erfordern jetzt Korrekturen im internationalen Finanzsystem.
Die Rolle internationaler Institutionen
Die internationale Gemeinschaft hat wiederholt Initiativen ergriffen, um die Herausforderungen der Globalisierung der Finanzmärkte zu bewältigen. Der Monterrey-Konsens von 2002 betont die Notwendigkeit geeigneter Investitionen im Produktivsektor sowie die Schaffung stabiler Finanzmärkte. Zudem wurde auf internationalen Gipfeln, einschließlich des Doha-Gipfels 2008, betont, dass Entwicklungsfinanzierungen reformiert werden müssen, um die negativen Auswirkungen von Krisen auf Entwicklungsländer zu verringern.
Die aktuelle Mischung aus internationaler Unterstützung und innerstaatlichen Reformen wird entscheidend sein, um Argentiniens Wirtschaft zu stabilisieren und eine nachhaltige Entwicklung sicherzustellen. Die Regierung steht vor der Herausforderung, die wirtschaftliche Erholung mit sozialen Maßnahmen zu verbinden, die die vom Reformprozess betroffenen Bürger unterstützen und gleichzeitig die notwendige fiskalische Disziplin aufrechterhalten.