
Die diplomatischen Bemühungen um ein neues Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran nehmen am Samstag in Rom eine entscheidende Wendung. Wie Süddeutsche.de berichtet, finden dort die zweiten Gespräche zwischen dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff statt. Die Verhandlungen laufen über Vermittler aus Oman und sind von verschiedenen Herausforderungen geprägt.
Teheran hat die Erwartungen an eine rasche Einigung gedämpft, mit dem iranischen Obersten Führer Ayatollah Ali Chamenei, der sich neutral äußert. Nach Angaben iranischer Regierungsmitarbeiter wird über eine mögliche Aufhebung von Sanktionen spekuliert, während Außenminister Araghtschi jedoch erklärt, dass eine Einigung nur dann möglich sei, wenn die USA ernsthafte Absichten zeigen und auf unrealistische Forderungen verzichten.
Fortschritte und Hindernisse
In den vergangenen Tagen signalisierten die iranischen Vertreter bereitwillig, einige Beschränkungen in Bezug auf die Urananreicherung zu akzeptieren. Allerdings bestehen sie auf Garantien, dass ein zukünftiges Atomabkommen nicht erneut gekündigt werden kann. Präsident Ebrahim Raisi hat betont, dass Iran kein Vertrauen mehr in die USA habe, basierend auf vergangenen Erfahrungen mit den Verhandlungen. Tagesschau.de fügt hinzu, dass verständigende Vorabgespräche zwischen Experten vor dem nächsten Treffen im Oman geplant sind.
Ein zentraler Punkt in den Verhandlungen ist die Forderung des Iran, die Menge an angereichertem Uran nicht unter das Niveau der Vereinbarung von 2015 zu reduzieren. Insbesondere lehnt Iran Verhandlungen über sein Raketenprogramm ab, da dies nicht Bestandteil der Atomgespräche ist. Die westlichen Länder hatten Iran wiederholt vorgeworfen, heimlich nach Atomwaffen zu streben, was Teheran vehement zurückweist.
Historische Hintergründe
Das Atomabkommen von 2015, auch bekannt als Joint Comprehensive Plan of Action (JCPoA), wurde unter Präsident Barack Obama zur Begrenzung der Nuklearaktivitäten des Iran ausgehandelt. Im Gegenzug sollten internationale Sanktionen gelockert werden. Doch der Ausstieg der USA unter Präsident Donald Trump im Jahr 2018 führte zu einer erneuten Eskalation der Spannungen und dazu, dass Iran seit 2019 über die vereinbarten Anreicherungsgrenzen hinausgeht.
Trump hatte mit Drohungen, einschließlich Bombenangriffen, auf eine Lösung gedrängt, was die Lage zusätzlich anheizte. Der aktuelle US-Außenminister Marco Rubio bekräftigte, dass die Regierung keine Atomwaffenentwicklung des Iran tolerieren werde.
Kürzlich äußerte Sergej Lawrow, der Außenminister Russlands, die Bereitschaft, als Vermittler zwischen den beiden Ländern zu fungieren. Diese Solidarität könnte entscheidend sein, um eine friedliche Lösung des Konflikts zu finden, die sowohl Sicherheit als auch Stabilität in der Region fördert.
Die weiteren Entwicklungen in Rom und die anstehenden Gespräche im Oman sind entscheidend für die Zukunft der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Iran sowie für den Fortschritt auf dem Weg zu einem stabilen und rechtmäßigen Atomabkommen.