
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock ist zusammen mit ihrem französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot in Damaskus eingetroffen, um Gespräche mit den neuen De-facto-Machthabern in Syrien zu führen. Der Besuch erfolgt rund vier Wochen nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad. Die Grünen-Politikerin wollte am Morgen von Zypern aus nach Damaskus fliegen, um im Auftrag der Europäischen Union mit den neuen Führern des Landes zu sprechen, wie tagesschau.de berichtete.
In der Nacht gab es in Israel mehrere Entwicklungen: Die israelische Luftabwehr meldete, erneut eine Rakete abgefangen zu haben, die aus dem Jemen abgefeuert wurde. Berichte über Verletzte durch herabfallende Trümmerteile im Raum der Stadt Modiin zwischen Tel Aviv und Jerusalem sind im Moment in Prüfung. Währenddessen wurden Hunderttausende Menschen durch das Sirenengeheul geweckt und suchten Schutz in Bunkern.
Zunahme militärischer Angriffe und hohe Opferzahlen
Die israelische Luftwaffe hat erneut militärische Ziele in Syrien angegriffen. Laut Informationen von Menschenrechtsaktivisten und dem syrischen Staatsfernsehen wurden „Verteidigungsfabriken“ der gestürzten syrischen Regierung südlich von Aleppo attackiert. Angaben über mögliche Opfer sind bislang nicht bekannt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von heftigen Explosionen, und das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen. Seit dem Sturz von Assad am 8. Dezember habe die israelische Luftwaffe etwa 500 Angriffe in Syrien durchgeführt, was die Zerstörung von bis zu 80 Prozent der militärischen Kapazitäten in diesem Land zur Folge gehabt haben soll. Diese Informationen stammen ebenfalls von tagesschau.de.
Im Gazastreifen kam es zu israelischen Angriffen, bei denen laut palästinensischen Angaben mindestens 68 Menschen getötet wurden, darunter der Polizeichef des Gazastreifens und sein Stellvertreter. Die militante Palästinenserorganisation Hamas gab an, dass der stellvertretende Polizeichef die Sicherheitskräfte der Hamas im südlichen Gazastreifen geleitet habe.
Die Lage im Westjordanland
Weniger erfreulich ist die Situation für den arabischen TV-Sender Al Jazeera im Westjordanland. Die palästinensische Autonomiebehörde hat dem Sender und seinen Mitarbeitern jede Tätigkeit im israelisch besetzten Westjordanland untersagt. Hintergrund ist, dass Al Jazeera gegen palästinensische Gesetze verstoßen und material veröffentlicht hat, das als hetzerisch und irreführend eingestuft wurde, wie sueddeutsche.de berichtete. Diese Maßnahme folgt auf eine bereits im vergangenen Jahr erfolgte Schließung des Al-Jazeera-Büros in Ramallah durch das israelische Militär. Im Westjordanland hatte der Sender zunächst noch berichten können, trat jedoch inzwischen nicht mehr als Al-Jazeera-Mitarbeiter auf, sondern als freie Medienschaffende.
Diese Entwicklungen spiegeln die komplizierte und sich ständig verändernde politische Situation in der Region wider, geprägt von Militärinterventionen, internen Konflikten und der Einschränkung der Pressefreiheit.