Lage

Bandenangriffe in Port-au-Prince: Angst und Hunger in Haitis Hauptstadt!

In den letzten Tagen hat sich die Lage in Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis, dramatisch verschärft. Verbrecherbanden haben mit gewaltsamen Übergriffen die Kontrolle über Militär- und Polizeiposten angestrebt, was zu Dutzenden von Vertreibungen führten. Laut RP Online sind die Angriffe, die am Dienstagabend begannen, Teil einer brutalen Offensive, die die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Familien müssen ihre Heimat hinter sich lassen und die Bevölkerung ist in Aufruhr.

Eine mächtige Gangkoalition, bekannt als Viv Ansam, wird für die jüngsten Angriffe verantwortlich gemacht. Diese Banden kontrollieren mittlerweile schätzungsweise 80 bis 85 Prozent der Stadt, was die Situation für die Sicherheitskräfte besonders herausfordernd macht. Laut einem Bericht der Associated Press wurden selbst Schüler einer katholischen Schule evakuiert, was die angespannte Sicherheitslage unterstreicht.

Schusswechsel und Notfallmaßnahmen

In der Nähe des Oloffson-Hotels kam es zu schweren Schusswechseln. Die Polizei ist in Alarmbereitschaft und hat angekündigt, die Angriffe zurückzuhalten. Lionel Lazarre von der haitianischen Nationalpolizei berichtete über neue Pläne zur Bekämpfung der Gangs, wenngleich hierzu aus Sicherheitsgründen keine Details veröffentlicht wurden. Letzte Woche konnte die Polizei 10.000 Kugeln sowie andere Waffen und Drogen sicherstellen. Dies geschah im Kontext eines Vorfalls, bei dem zwei Verdächtige von einem Mob gelyncht wurden, während zwei andere entkamen.

Die Situation wird zusätzlich durch die anhaltenden Hilferufe von Priestern, die in einer Kirche im Stadtteil Carrefour-Feuilles eingeschlossen sind, verschärft. Die Mitglieder der Gemeinschaft stehen unter erheblichem Druck, und ihre Sicherheit ist stark gefährdet.

Hintergrund der Gewalt

Die Wurzeln dieser Gewalt reichen bis zur Ermordung des ehemaligen Präsidenten Jovenel Moïse im Jahr 2021 zurück, seitdem hat sich die Sicherheitslage dramatisch verschlechtert. Laut Schätzungen kontrollierten die Gangs vor der aktuellen Eskalation bereits etwa 80 Prozent von Port-au-Prince, und die Mordrate hat sich seit 2022 verdoppelt. Diese Verhältnisse können laut ZDF auch auf die weit verbreitete Armut und soziale Ungleichheiten zurückgeführt werden.

Die humanitäre Situation in Haiti ist katastrophal. Schätzungen zufolge leiden fast fünf Millionen Menschen dort unter akutem Hunger. Die Ganggewalt hat zudem über eine Millionen Menschen obdachlos gemacht, was die Notwendigkeit einer raschen humanitären und sicherheitspolitischen Intervention unterstreicht. Im vergangenen Jahr gab es mehr als 5.600 Mordopfer sowie zahlreiche Kidnappings, was die Lebensrealität für viele Haitianer unhaltbar macht.

Viele Menschen fliehen aus dem Land, auf der Suche nach Sicherheit und besseren Lebensbedingungen. Hunderte Tausende haben versucht, in die Dominikanische Republik zu gelangen, während etwa 150.000 Haitianer allein im Jahr 2023 in die USA geflüchtet sind.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Port-au-Prince, Haiti
Beste Referenz
rp-online.de
Weitere Infos
apnews.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert