Lage

Bittere Bilanz nach Erdbeben in Myanmar: Totenanzahl steigt dramatisch!

Zehn Tage nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,7 in Myanmar, das am 28. März 2025 stattfand, ist die Zahl der Toten auf alarmierende 3.514 gestiegen. Die regierende Militärjunta berichtet zudem von 210 vermissten Personen, doch viele Helfer und Augenzeugen befürchten, dass die tatsächliche Zahl der Opfer noch höher sein könnte. Die meisten Opfer sind in der Umgebung der Stadt Mandalay zu beklagen, wo über 2.100 Menschen ums Leben kamen.

Die katastrophale Lage wird durch anhaltende starke Regenfälle verschärft, die seit dem Wochenende die Hilfsmaßnahmen behindern. Zelte und provisorische Kliniken, die von internationalen Teams errichtet wurden, wurden durch die Witterung in Mitleidenschaft gezogen. Meteorologen warnen derweil vor möglichen Überschwemmungen und Erdrutschen. Die Militärführung hat bereits erklärt, dass die Rettungseinsätze für die Vermissten eingestellt werden, da man von einem Überlebenswillen nicht mehr ausgeht. Aufräumarbeiten haben zwar begonnen, doch die Einsatzkräfte können kaum mit dem Abtransport der Toten nachkommen. Überfüllte Leichenschauhäuser und häufige Massen-Einäscherungen im Freien prägen das Bild des Katastrophengebiets, während der Gestank verwesender Leichen allgegenwärtig ist.

Schwierige Lebensbedingungen

Angesichts dieser Tragödie schlafen viele Menschen weiterhin im Freien aus Angst vor Nachbeben. Berichte von Augenzeugen schildern, dass die Stadt Sagaing zu 80 Prozent zerstört sein soll. Zudem sind häufige Internetausfälle ein weiteres Hindernis, das den Zugang zu verlässlichen Informationen erschwert. Die politische Situation in Myanmar trägt ebenfalls zur Verzweiflung bei. Das Land wird seit dem Putsch 2021 von einer Militärjunta regiert, was Chaos und Gewalt zur Folge hat.

Henry Braun, der Landesdirektor der Welthungerhilfe, beschreibt die massiven Schäden durch das Erdbeben: Die Zerstörung von Häusern, Straßen und Brücken hat dazu geführt, dass auch das Büro in Mandalay betroffen ist. Die Region war bereits vorher durch schwere Überschwemmungen und einen anhaltenden Bürgerkrieg geschwächt, was die Hilfsmaßnahmen weiter erschwert. Märkte sind schwer zu erreichen und immer wieder fällt die Elektrizität aus.

Humanitäre Hilfe in der Krise

Die Welthungerhilfe prüft nun eine Ausweitung ihrer Unterstützung in der Region, die möglicherweise Nahrungsmittel, Bargeld und Hygieneartikel umfassen könnte. Lokale Dorfkomitees spielen eine wesentliche Rolle bei der Organisation der Ersthilfe. Laut UN sind im Jahr 2025 in Myanmar rund 19,9 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, was mehr als einem Drittel der Bevölkerung entspricht. Besorgniserregend ist auch, dass 15,2 Millionen Menschen als ernährungsunsicher gelten und 3,5 Millionen innerhalb des Landes vertrieben wurden. Im Welthunger-Index 2024 belegt Myanmar den 74. Rang von 127 Ländern und hat mit einem WHI-Wert von 15,7 ein „mäßiges“ Hungerniveau. Ein Viertel der Kinder unter fünf Jahren in Myanmar ist zudem wachstumsverzögert.

Die Welthungerhilfe, die seit 2002 in Myanmar aktiv ist und im vergangenen Jahr vorläufig 2,4 Millionen Euro in 16 Projekte investiert hat, ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen Deutschlands. Diese Organisation verfolgt das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe und reicht von Katastrophenhilfe bis zu langfristigen Entwicklungsprojekten. Insgesamt wurden seit der Gründung im Jahr 1962 mehr als 12.128 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit einem Gesamtvolumen von 5,07 Milliarden Euro gefördert.

Die dramatische Lage in Myanmar erfordert dringend internationale Unterstützung und zeigt die Herausforderungen auf, denen sich die Zivilbevölkerung inmitten katastrophaler Ereignisse gegenübersieht. Die Informationen deuten darauf hin, dass die kommenden Tage und Wochen entscheidend für die Schadensbegrenzung und die humanitäre Hilfe im Land sein werden.

Statistische Auswertung

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Mandalay, Myanmar
Beste Referenz
weser-kurier.de

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