
Die Situation im Gazastreifen spitzt sich weiter zu, nachdem israelische Luftangriffe auf die als „humanitäre Sicherheitszone“ ausgewiesene Region al-Mawasi mindestens 49 Palästinenserleben kosteten, darunter auch fünf Kinder. Diese erneuten Angriffe fanden trotz der bereits dramatischen humanitären Lage statt und führten dazu, dass die Gesamtzahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023 auf über 46.000 gestiegen ist. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza sind mehr als die Hälfte dieser Opfer Frauen und Kinder.
Der Al Jazeera-Bericht hebt hervor, dass in den letzten 24 Stunden mehrere „Massaker“ an palästinensischen Familien dokumentiert wurden, bei denen 31 Menschen starben und 57 verletzt wurden. Viele dieser Angriffe trafen Zelte, in denen Menschen, die vor den Kämpfen geflohen waren, Schutz suchten. In der al-Mawasi-Region, wo Tausende Vertriebene Zuflucht suchten, bombardierten die israelischen Streitkräfte auch Fahrzeuge und Wohnhäuser. Laut dem Direktor der Kinderstation im Nasser Hospital, Ahmed al-Farra, wurden einige der getöteten Kinder gemeinsam in einem Zelt entdeckt.
Intensivierung der Angriffe
Wie ebenfalls von ABC News berichtet, führte ein weiterer Luftangriff in der humanitären Zone Muwasi zu mindestens 10 Toten, darunter auch drei Kinder und zwei hochrangige Hamas-Polizisten. Die israelische Militärführung gibt an, dass der Angriff einem hochrangigen Offizier der Hamas-Polizei galt, der Informationen über potentielle Angriffe auf israelische Streitkräfte beschaffen sollte. In Khan Younis wurden fünf Polizisten getötet. Insgesamt wurden im Verlauf der Angriffe in dieser Region führende Mitglieder lokaler Komitees, die Hilfskonvois sichern sollten, gezielt angegriffen. Zeugen berichteten von chaotischen und tragischen Zuständen in den Krankenhäusern.
Die humanitäre Situation in Gaza verschlechtert sich zunehmend. Berichte über Angriffe auf UN-Hilfskonvois sowie das Abfangen von Hilfsgütern durch kriminelle Gruppen haben die Versorgungslage weiter angespannt. Hilfseinrichtungen warnen vor einem akuten Treibstoffmangel, der bereits die Stromversorgung in mehreren Krankenhäusern gefährdet. Tom Fletcher, UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, bezeichnete die Bemühungen der Hilfsorganisationen in Gaza als am „Brechpunkt“.
Der Konflikt, der am 7. Oktober 2023 begann, hat nach den ersten Angriffen der Hamas auf israelische Grenzorte zu einem massiven militärischen Vorgehen Israels geführt, das auch zivile Opfer gefordert hat. Israel macht Hamas für die hohen zivilen Verluste verantwortlich und behauptet, gezielt militante Ziele anzugreifen.