
Am 13. April 2025 nehmen die Bodensee-Ausflugsschiffe der Weißen Flotte wieder Fahrt auf, nachdem die Saison eröffnet wird. Diese Eröffnung erfolgt jedoch unter besonderen Umständen, da trotz der Rückkehr der Schiffe viele Häfen aufgrund von Niedrigwasser nicht angefahren werden können. Besonders betroffen sind die Häfen in Langenargen, Bad Schachen und Mannenbach am Untersee, die derzeit nicht ansteuerbar sind. Die Weiße Flotte, zu der die Bodensee Schiffsbetriebe, Vorarlberg Lines, die Schweizerische Bodensee Schifffahrt sowie die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein gehören, bietet täglich Rund- und Linienfahrten sowie Sonderfahrten an. Jährlich befördern die Schiffe rund drei Millionen Menschen.
Aktuell liegt der Pegelstand des Bodensees bei etwa 2,70 Meter, was 35 Zentimeter unter dem saisonal durchschnittlichen Wert für dieses Datum liegt. In einigen Gebieten sind bereits Teile des Seegrunds sichtbar, was die Situation weiter verschärft. Die Hauptursachen für den niedrigen Wasserstand sind ausbleibender Regen und das Fehlen von Schmelzwasser, das normalerweise im Frühling durch die Schneeschmelze in den Alpen zur Verfügung steht. Laut Berichten von ZVW haben die vergangenen Monate bemerkenswert wenig Niederschlag gebracht, was die Lage noch angespannt hat.
Witterungsbedingungen und ihre Auswirkungen
Ein Blick auf die Witterungsbedingungen zeigt, dass im Februar und März nur ein Drittel des üblichen Regens gefallen ist. Die häufigen Sonnentage haben zudem zur Verdunstung beigetragen. Die Schifffahrt muss die Geschwindigkeit drosseln, um die Uferzonen zu schützen. Dies gab SWR bekannt. Darüber hinaus haben Segler Schwierigkeiten, ihre Boote einwassern, und Werften stehen vor Terminschwierigkeiten. Fischer am Untersee haben es ebenfalls schwer, da einige Boote bereits auf Schlamm liegen bleiben.
Die Fischpopulation im Bodensee ist ebenfalls betroffen; Fische ziehen sich in tiefere Gewässer zurück. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Trinkwasserversorgung für Millionen Menschen in Süddeutschland gesichert, da das Wasser aus 70 Metern Tiefe entnommen wird. Dies wurde durch den Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung bestätigt. Die momentane Situation ist jedoch besonders kritisch, da es in den letzten 40 Jahren nicht mehr vorkam, dass der Pegelstand im April so niedrig war.
Zukunftsausblick
Die Unsicherheit bleibt, welche weiteren Wetterbedingungen auf die Region zukommen. Aufgrund der bisherigen Entwicklungen wird nicht erwartet, dass sich die Situation kurzfristig verbessert. Bis nächste Woche könnten die Pegelstände weiter sinken. Berichten zufolge ist für den Südwesten Deutschlands ab Sonntag Regen in Aussicht, was die Lage möglicherweise entschärfen könnte. Die derzeitige Lage betrifft nicht nur die Schifffahrt, sondern bremst auch die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region, die vom Rhein abhängen. Dies führte dazu, dass Frachtschiffe nur noch mit reduzierter Ladung unterwegs sind. Die wirtschaftliche Erholung der Region hängt daher stark von den kommenden Wetterbedingungen ab, wie das Süddeutsche berichtete.