
Der Bürgermeister von Planegg, Hermann Nafziger (CSU), hat angekündigt, sich 2026 erneut zur Kommunalwahl aufzustellen. Nafziger führt seine Amtszeit bislang als erfolgreich an, sieht jedoch in der Umsetzung vieler Projekte noch Handlungsbedarf. Im Sommer waren die Einnahmen aus der Gewerbesteuer hinter den Erwartungen zurückgeblieben, wie Merkur berichtet. Inzwischen hat sich die Lage jedoch verbessert. Die Gemeinde steht vor mehreren Herausforderungen, insbesondere der Sanierung des Dachs der Martinsrieder Grundschule und der Turnhalle.
Planegg verfügt seit über 15 Jahren über eine eigene Stelle für Wirtschaftsförderung, die insbesondere darauf abzielt, Unternehmen in der Region zu halten. Dennoch sieht sich Nafziger mit dem Problem konfrontiert, dass einige Firmen aufgrund niedrigerer Gewerbesteuersätze in andere Gemeinden abwandern. Ein weiterer Faktor, der die Einnahmen belastet, ist die Belegung von Gewerbeflächen durch die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), die ebenfalls zu Verlusten bei der Gewerbesteuer führt.
Bauprojekte und Stadtentwicklung
Um die Wohnsituation in Planegg zu verbessern, ist der Bau von 18 neuen Wohnungen in der Münchner Straße geplant. Darüber hinaus wurde ein Grobkonzept für das Bahnhofsquartier verabschiedet, das Platz für rund 300 Wohnungen bieten soll. Eine der ausgearbeiteten Maßnahmen sieht den Abriss der Heide-Volm-Ruine in diesem Jahr vor. Auf dem Areal an der Bahnhofstraße sollen bis zu 41 Wohnungen entstehen, wobei ein städtebaulicher Vertrag derzeit ausgearbeitet wird.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Entscheidung über den Walldurchstich in Martinsried, die ansteht. Hierzu liegt bereits eine Verkehrsuntersuchung vor. Diese städtebaulichen Entwicklungen sind Teil einer umfassenderen Strategie, die auch die klimaschutztechnischen Maßnahmen der Gemeinde umfasst.
Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung
Im Hinblick auf den Klimaschutz plant die Gemeinde 24 Maßnahmen, die bis 2040 zur Klimaneutralität führen sollen. Dazu gehören der Bau von Windenergieanlagen und Fotovoltaikanlagen sowie eine geplante Agri-Fotovoltaikanlage auf einem 8,7 Hektar großen privaten Acker am Lusthain. Gespräche mit Geothermie-Anbietern sind ebenfalls im Gange, und eine Entscheidung hierzu wird bis Mitte 2025 angestrebt.
In der Verwaltung wird derzeit eine Umstrukturierung vorgenommen, die unter anderem die Schaffung einer neuen Projektmanagementstelle umfasst. Der Klimaschutzmanager Jörg Degen leitet das Umweltamt, und bis März soll eine Klimamanagerin eingestellt werden. Auch die offene Stelle in der Bauleitplanung wird mit Bedacht besetzt.
Politische Rahmenbedingungen
Vor dem Hintergrund der voraussichtlich vorgezogenen Neuwahlen in Deutschland am 23. Februar 2025, wie in kommunal.de erwähnt, betont Achim Brötel, Präsident des Deutschen Landkreistages, die Notwendigkeit, die finanziellen Mittel der Kommunen zu stärken. Er fordert einen größeren Anteil an der Umsatzsteuer. Gerd Landsberg, Ehren-Geschäftsführer des DStGB, spricht sich für eine Reform der Schuldenbremse und ein Investitionspaket für Kommunen aus.
Die Herausforderungen, vor denen die Gemeinden stehen, sind erheblich. Die Politiker fordern Planungssicherheit und angemessene finanzielle Ressourcen, um die kommunalen Projekte realisieren zu können. Der Druck, die lokale Wirtschaft zu stärken und gleichzeitig den Klimaschutz voranzutreiben, wird in den kommenden Jahren entscheidend für die Entwicklung von Planegg und anderen Gemeinden sein.