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Deutschlands Industrie droht das Licht auszugehen: Alarmstufe Rot!

Die Lage der deutschen Wirtschaft hat sich zu Beginn des Jahres 2025 weiterhin als angespannt erwiesen. Wolfgang Große-Entrup, Hauptgeschäftsführer beim Verband der Chemischen Industrie, kommentierte die missliche Situation und stellte fest, dass Deutschland in das neue Jahr „gestolpert“ ist. Die Wettbewerbsfähigkeit des Landes leidet unter steigenden Energiekosten, Arbeitskosten und hohen Steuern, die er als große Bremsklötze identifiziert. Großen Entrup äußert auch Besorgnis, dass eine erneute Schrumpfung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2023 das dritte Rezessionsjahr in Folge wäre, eine Situation, die in der Geschichte der Bundesrepublik bislang ohne Beispiel ist. Auch die Gastronomie bleibt von der Krise nicht verschont, wie Sandra Warden vom Branchenverband Dehoga berichtet.

Das Vertrauen in die Energiepolitik der Bundesregierung ist stark beschädigt, was sich negativ auf die industrielle Basis auswirkt. Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer, berichtet von signifikanten Bedenken: 40% der Industriebetriebe ziehen in Betracht, ihre Produktion in Deutschland zu reduzieren oder ins Ausland zu verlagern. Insbesondere größere Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern stehen vor der Entscheidung. Laut dem Energiewende-Barometer liegt der aktuelle Wert bei minus 20, der zweitniedrigste Wert in der Geschichte, nur übertroffen von dem äußerst schlechten Ergebnis im Jahr 2023 mit minus 27. Die Energiewende wird von der energieintensiven Industrie mit einem Wert von minus 34 am kritischsten bewertet.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Abwanderungstendenzen

Die Unsicherheit bezüglich der zuverlässigen Energieversorgung und die hohen Standortkosten stellen erhebliche Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen dar. Eine kontinuierliche Erhöhung der Unternehmen, die eine Verlagerung der Produktion erwägen, zeigt den teils dramatischen Wandel: von 16% im Jahr 2022 über 31% im Jahr 2023 bis hin zu 37% im Jahr 2024. Über 66% der Industriebetriebe sehen ihre Wettbewerbsfähigkeit als gefährdet, insbesondere im Hinblick auf die hohen Energiepreise und deren Auswirkungen auf Investitionen in Kernprozesse und Klimaschutzmaßnahmen. Rund 80% der Unternehmen fordern eine Senkung der Steuern und Abgaben auf Strom, um der Krise entgegenzuwirken.

Die Liste der geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Standortbedingungen ist umfangreich. Der DIHK schlägt insgesamt zehn Maßnahmen vor, darunter die Senkung von Steuern und Abgaben auf Strom, eine beschleunigte Netzausbau, sowie die Förderung erneuerbarer Energien. Eine verbesserte Bürokratie soll helfen, die Unternehmen nicht weiter auszubremsen. Bereits seit 2012 erhebt der DIHK Einschätzungen von etwa 3.300 Unternehmen, um ein umfassendes Bild über die Lage der deutschen Industrie zu erhalten.

Konjunkturelle und strukturelle Belastungen

Die aktuellen ökonomischen Herausforderungen werden nicht nur durch Energiefragen begünstigt. Im Jahr 2024 erlebte die größte Volkswirtschaft Europas einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent, was den zweiten Rückgang in Folge darstellt. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, beschreibt die konjunkturellen und strukturellen Belastungen als hemmend für eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Ein Beispiel ist das Flohmarkt-Startup „VinoKilo“, das die Folgen der Krise hautnah spürt.

Die Inflation zeigte sich 2024 mit 2,2 Prozent, was im Vergleich zu den Vorjahren relativ niedrig ist, während die Kostensteigerungen bis zu 40 Prozent betrugen. Private Konsumausgaben stiegen nur um 0,3 Prozent, was die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt und zu einer höheren Sparneigung der Haushalte führt. Der Einzelhandel steht ebenfalls vor gravierenden Problemen und das Baugewerbe leidet unter der anhaltenden Krise im Wohnungsbau. Prognosen für 2025 sind verhalten, mit nur geringem Wachstum im Horizont.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Deutschland sich in einer kritischen Phase seiner wirtschaftlichen Entwicklung befindet. Eingehende Maßnahmen sind erforderlich, um eine nachhaltige Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit in der Industrie wiederherzustellen. Die Zeit drängt, und die Forderungen der Unternehmen an die Politik werden zunehmend lauter, bevor es zu spät ist. MDR berichtet von der schlechten Stimmung in der Branche und IHK hebt die dringenden Herausforderungen in der Energieversorgung hervor, während ZDF die gesamtwirtschaftliche Schieflage beleuchtet.

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