
In den USA wird die Bevölkerung derzeit von einer akuten Eierkrise betroffen. Die Preise für Eier haben sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt und liegen teilweise über neun Euro pro Dutzend. Zum Vergleich kostet ein Dutzend Eier in Mexiko weniger als zwei Euro. Diese Preisdifferenz hat zu einem merklichen Anstieg des Schmuggels von Hühnereiern aus Mexiko geführt. Laut T-Online registrierte der US-Zoll seit Oktober einen Anstieg von 36 Prozent bei der Beschlagnahmung von Eiern im Vergleich zum Vorjahr. Texas berichtete sogar von einem Anstieg um 54 Prozent und am Grenzübergang San Diego verdoppelten sich die Zahlen.
Die Ursachen für die Eierkrise sind vielschichtig, jedoch ist die Vogelgrippe, die seit 2021 massive Auswirkungen auf die amerikanische Geflügelindustrie hat, der entscheidende Faktor. Millionen von Hühnern mussten aufgrund des Virus getötet werden, was zu einem drastischen Rückgang der Legehennenpopulation führte. Die Nachfrage nach Eiern ist stark gestiegen, während die Angebotssituation durch die Verluste erheblich eingeschränkt wurde. Laut Geflügelnews haben allein im Jahr 2024 bereits 18,7 Millionen Legehennen und anderes Geflügel aufgrund der Vogelgrippe ihr Leben verloren.
Schmuggel und Strafen
Der Schmuggel von Eiern aus Mexiko ist in den letzten Monaten aufgeblüht, obwohl er aufgrund möglicher Krankheitserreger rechtlich problematisch ist. Eier dürfen grundsätzlich nicht eingeführt werden, da sie Krankheitserreger übertragen können. Deswegen werden die beschlagnahmten Eier vom Zoll in einem Ofen vernichtet. Die Strafen für das Nicht-Deklarieren von Eiern beim Zoll betragen etwa 275 Euro, während eine Geldstrafe für den Schmuggel bis zu 10.000 Dollar betragen kann.NZZ berichtet darüber, dass die meisten Schmuggler nicht einmal wissen, dass sie gegen Gesetze verstoßen.
In sozialen Netzwerken kursieren inzwischen Memes, die den Kauf von Eiern mit einem Drogendeal vergleichen, was die Absurdität der Situation unterstreicht. Einige Amerikaner wenden sich auch an lokale Bauern, um Eier günstiger zu erstehen, da diese oft niedrigere Preise als die großen Supermarktketten anbieten.
Regierungsmaßnahmen und internationale Reaktionen
Angesichts der prekären Lage sucht die US-Regierung aktiv nach Lösungen, um die Eierpreise zu drücken. Dazu wurden Gespräche mit europäischen Handelspartnern geführt. Die Türkei hat bereits eine Lieferung von 16.000 Hühnereiern in die USA verschickt, und auch aus Dänemark werden höhere Eierexporte angefragt. Experten erwarten, dass die Nachfrage nach Eiern in den kommenden Monaten, insbesondere vor den Weihnachtsfeiertagen, weiter ansteigen wird, was die Situation noch komplizierter machen könnte.
Fest steht, dass die amerikanische Geflügelindustrie unter enormem Druck steht und die Verbraucher mit hohen Preisen und einem limitieren Angebot konfrontiert sind. Der Kampf gegen die Vogelgrippe und die Auswirkungen auf die Eierproduktion erfordern dringend Lösungen, um die Krise zu bewältigen und den Preisanstieg zu stoppen.