Am 20. März 2025 fand in Texas ein nächtliches Mitarbeitermeeting unter der Leitung von Elon Musk statt, das einen unverhofften Zeitpunkt für die Tesla-Mitarbeiter darstellte. Inmitten eines drastischen Rückgangs der Verkaufszahlen, der alle bisherigen Rekorde in der Geschichte des Unternehmens überstieg, bat Musk seine Angestellten eindringlich, ihre Aktien zu halten, um weiteren Kursverlusten vorzubeugen. Laut fr.de sprach Musk während des Treffens von der aktuellen Situation des Unternehmens als „Armageddon“ und wies auf einen dramatischen Rückgang der Verkaufszahlen hin. Insbesondere in Deutschland sind die Zahlen besorgniserregend: Im Februar 2025 wurden nur 1.429 neue Tesla-Fahrzeuge zugelassen, was einem Rückgang von 76,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Lage ist alarmierend. Seit dem Höchststand im Dezember 2024 hat der Aktienkurs von Tesla über 50 Prozent an Wert verloren. Zuletzt fiel der Kurs auf 209,20 Euro, nachdem er bei fast 272,84 Dollar gestanden hatte. Am Freitag nach dem Meeting stabilisierte sich die Aktie jedoch und stieg um über 5 Prozent auf 248,71 Dollar, was laut Experten weniger auf Musks Intervention als auf positive Entwicklungen im Handelsstreit zurückzuführen ist.
Kritik an Musks Vorgehen
Die unangekündigte Versammlung wurde von Finanzexperten kritisiert. Zum einen könnte sie negative Signale aussenden und die Unsicherheiten im Unternehmen verstärken. Ross Gerber, ein Finanzexperte, warnte eindringlich, dass Musks Verhalten das Image von Tesla gefährden könnte und forderte sogar seinen Rücktritt. Diese Sorgen überdauern die Tage bis zur Versammlung und hinterlassen einen Schatten über Musks optimistische Botschaft, dass eine „unglaublich rosige und aufregende Zukunft“ vor Tesla liege.
Musk betonte die Innovationskraft des Unternehmens, insbesondere im Bereich des autonomen Fahrens und der Robotik, und versuchte, das Vertrauen seiner Mitarbeiter zu stärken. Dennoch ist die Realität, dass Tesla seit über einem Jahrzehnt die ersten Rückgänge bei den Auslieferungszahlen verzeichnet, während der Wettbewerb im gesamten Automarkt wächst.
Politische Einflüsse und Herausforderungen
Der Kontext dieser Turbulenzen wird durch die politischen Entwicklungen in den USA intensiviert. Die Rückkehr von Donald Trump an die Macht hat Musk in eine prekäre Lage gebracht, wo die Geschäfte des Unternehmens stark von der öffentlichen Wahrnehmung und Musks politischem Einfluss abhängen. Musk ist bekanntlich ein enger Verbündeter von Trump, was die Marke Tesla in eine schwierige Position im Hinblick auf den öffentlichen Diskurs bringt. Diese Verflechtungen könnten als zusätzliche Belastung in Zeiten sinkender Verkaufszahlen und Aktienkurse verstanden werden, was Musk zudem als belastend für seine Geschäftsaktivitäten beschreibt.
Insgesamt zeigt sich eine komplexe Interaktion aus Verkäufen, Aktienkursen und politischen Verwicklungen, die Tesla in eine kritische Lage gebracht hat. Die Frage bleibt, ob Musk und sein Management-Team in der Lage sind, diese Herausforderungen zu meistern und das Vertrauen von Investoren und Kunden zurückzugewinnen, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die Unterstützung von Trump, der plant, ein E-Auto von Tesla zu kaufen, könnte in dieser Hinsicht eine doppelte Klinge darstellen, die sowohl Chance als auch Risiko birgt.
