
Am 28. März 2025 erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 7,7 Myanmar und hatte verheerende Folgen. Der Erdstoß, dessen Epizentrum nahe der Stadt Mandalay lag, führte zu mehr als 3.000 bestätigten Todesopfern. Allerdings sind die genauen Ausmaße der Katastrophe schwer festzustellen, da die Berichterstattung eingeschränkt ist und nur spärliche Informationen nach außen dringen. Besonders die Lebensbedingungen der Bevölkerung verschlechterten sich rapide, nachdem ein Bürgerkrieg seit vier Jahren das Land plagt. Vor dem Erdbeben waren über drei Millionen Menschen aus ihren Häusern vertrieben, während fast 20 Millionen als hilfsbedürftig galten. Myanmar belegt in der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen lediglich Platz 171 von 180 (Merkur).
Drohneneinsätze zeigen die verheerenden Zerstörungen in Mandalay, wo auch eine buddhistische Schule betroffen war, in der 50 Schüler während einer Prüfung vom Schutt begraben wurden. Die durch den Bürgerkrieg ohnehin prekäre Situation wird durch den Zusammenbruch der Infrastruktur verschärft. Ärzte ohne Grenzen warnen vor einer katastrophalen Stromversorgung und einem Mangel an sauberem Wasser, was zu einem Anstieg von Durchfallerkrankungen und drohenden Seuchen wie Cholera führt. Hilfsorganisationen fordern dringend ein Ende der Kampfhandlungen sowie Schutz für humanitäre Helfer (Merkur).
Versorgungsengpässe und humanitäre Krise
Die WHO hat für Myanmar die höchste Notfallstufe ausgerufen. Sie benötigt dringend 8 Millionen Dollar (7,4 Millionen Euro) zur Unterstützung der Hilfsmaßnahmen. Entsprechend der Informationen der WHO wurden mehrere Kliniken zerstört, 22 Krankenhäuser beschädigt und zahlreiche Straßen sind unpassierbar, was die Durchführung von Hilfsaktionen zusätzlich erschwert. Obgleich erste Hilfsgüter, darunter drei Tonnen medizinische Ware, an die betroffenen Orte geschickt wurden, besteht aufgrund der begrenzten medizinischen Kapazitäten ein hohes Infektionsrisiko für die Verletzten (Tagesschau).
In den Tagen nach dem Beben kam es trotz der katastrophalen Lage zu weiteren Kampfhandlungen. Berichten zufolge führte die Militärjunta Luftangriffe durch, was die humanitäre Lage weiter verschärft. Juntachef Min Aung Hlaing kündigte zwar am 2. April einen vorübergehenden Waffenstillstand bis zum 22. April an, doch Anzeichen deuten darauf hin, dass die Waffenruhe bereits unterbrochen sein könnte, während weiterhin Kämpfe in der Region toben (Merkur).
Aktuelle Opferbilanz
Aktuelle Meldungen berichten von mindestens 2.056 Toten, laut der regierenden Militärjunta. Darüber hinaus wurden mehr als 3.900 Menschen verletzt und über 270 Personen gelten als vermisst. Experten schätzen, dass die tatsächliche Zahl der Opfer weit höher sein könnte, da kontinuierliche Nachbeben das Geschehen weiter komplizieren. Der internationale Fokus liegt auch auf den Nachwirkungen eines anderen Vorfalls in Bangkok, wo während des Erdbebens ein 30-stöckiger Rohbau einstürzte, was zusätzliche humanitäre Herausforderungen mit sich brachte (Tagesschau).
In dieser kritischen Zeit bleibt die gesamte Situation in Myanmar angespannt. Hilfsorganisationen stehen vor enormen Herausforderungen, um die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung zu erfüllen. Der Krieg und die Zerstörung durch das Erdbeben haben das Land in eine humanitäre Krise gestürzt, die weiterer internationaler Unterstützung bedarf.