
Am 9. Februar 2025 kam es zu einem alarmierenden Vorfall in der Ostsee, als der russische Öltanker „Koala“ in Seenot geriet. Der Tanker, der mit einer beeindruckenden Ladung von 130.000 Tonnen Heizöl unterwegs war, erlitt mehrere Explosionen im Maschinenraum, die zu einer Wassereinlagerung führten. Der Unfall ereignete sich in der Nähe des Hafens Ust-Luga, westlich von St. Petersburg. Glücklicherweise konnten alle 24 Besatzungsmitglieder sicher an Land gelangen. Der Gouverneur des Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko, bestätigte die Beschädigungen, die beim Anlassen der Motoren auftraten.
Berichten zufolge gab es zunächst Befürchtungen, dass der Tanker auf eine Sandbank aufgelaufen sei. Diese Annahme wurde jedoch widerlegt, da das Schiff schließlich am Anleger festgemacht werden konnte. Auffällig ist, dass der „Koala“ unter der Flagge von Antigua und Barbados fährt. Die Zugehörigkeit zur sogenannten russischen Schattenflotte bleibt unklar. Dies ist besonders relevant, da in jüngster Vergangenheit mehrere Vorfälle mit russischen Tankern in der Region dokumentiert wurden.
Aktuelle Gefahren und Umweltrisiken
Der Vorfall mit dem „Koala“ wirft ein Licht auf die Gefahren, die mit dem Schiffsverkehr in der Ostsee verbunden sind. Im Dezember 2022 sanken bereits zwei weitere russische Öltanker im Schwarzen Meer. Ökologen sind sich einig, dass die Umweltschäden durch diese Unfälle noch lange anhalten werden. Im Zusammenhang mit dem aktuellen Vorfall haben Umweltschützer wie Greenpeace Bedenken geäußert, insbesondere hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen auf die sensible Ostseeumwelt.
Zudem trat ein weiterer russischer Tanker namens „Eventin“ in den Fokus, der kürzlich vor dem Stadthafen von Sassnitz gestrandet ist. Dieses Schiff war mit rund 99.000 Tonnen Öl beladen und erlitt einen Totalausfall der Systeme. Es wird derzeit von zwei Schleppern in Position gehalten, während das Havariekommando die Lage als stabil einstuft. Der Tanker soll dort verbleiben, bis über das weitere Vorgehen entschieden wird.
In den letzten Jahren hatten ähnlichen Vorfälle wie die „Annika“, die im Oktober vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern in Brand geriet, zu einem Anstieg der Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Tankern in der Ostsee geführt. Trotz der Tatsache, dass der Zustand der „Annika“ zunächst als stabil eingestuft wurde, zeigte sich, dass die ökologischen Risiken durch den Transport von Schweröl äußerst ernst sind. Dies gilt insbesondere für empfindliche Naturschutzgebiete in der Ostsee.
Umweltkatastrophen aus der Vergangenheit
Die „Annika“ war bereits in der Vergangenheit in mehrere Unfälle verwickelt, weshalb Greenpeace immer wieder auf die Risiken des Schiffsverkehrs hinweist. Im Jahr 2021 und 2022 wurden wiederholt Mängel beim Brandschutz festgestellt. Ein Austritt von fast einer Million Litern Schweröl könnte massive ökologische Folgen nach sich ziehen, insbesondere für die dort lebenden Tierarten wie Schweinswale und Seevögel.
Insgesamt zeigen die jüngsten Vorfälle in der Ostsee die Verwundbarkeit der Region gegenüber potenziellen Umweltkatastrophen und die Herausforderungen, die mit dem Betrieb von Tankern in diesen Gewässern verbunden sind. Die Gespräche über die Regulierung und Sicherheit im Seeverkehr werden angesichts der aktuellen Entwicklungen zunehmend drängender.
Um mehr über den Vorfall mit dem Tanker „Koala“ zu erfahren, lesen Sie die Informationen bei Welt. Für Details zu den Risiken und der Betrachtung der „Eventin“ besuchen Sie bitte SRF sowie Greenpeace.