
Am 7. Februar 2025 kündigte die Hamas an, am kommenden Samstag drei israelische Geiseln im Gazastreifen freizulassen. Die betroffenen Personen sind Eli Scharabi (52), Or Levy (34) und Ohad Ben Ami (56), der auch über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügt. Die Entscheidung, diese Geiseln zu befreien, folgt auf die im Rahmen einer kürzlich etablierten Waffenruhe getroffenen Vereinbarungen, die auch den Austausch von Gefangenen zwischen Israel und der Hamas umfassen sollen. Im Gegenzug will Israel 183 inhaftierte Palästinenser freilassen. Diese Maßnahme wird als Teil der Bemühungen gewertet, die bestehende Waffenruhe aufrechtzuerhalten, trotz der kontroversen Vorschläge von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Die Situation in Gaza bleibt weiterhin angespannt, auch wenn eine Waffenruhe seit fast zwei Wochen besteht. Diese Waffenruhe wurde im Rahmen eines Abkommens erzielt, das am 19. Januar 2025 in Kraft trat und für sechs Wochen angesetzt ist. Das israelische Militär plant, schrittweise aus dem Gazastreifen abzuziehen. Die Vereinbarung betrifft in mehreren Phasen den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge. Zunächst sollen Frauen, Minderjährige und Männer über 50 freigelassen werden. Dabei soll Israel für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene freilassen, während für jede Soldatin 50 freigelassen werden sollen, wie ZDF berichtet.
Freigelassen und die gesellschaftliche Reaktion
Die Vorbereitungen zur Freilassung der Geiseln werden von einer umfassenden gesellschaftlichen Reaktion begleitet. In Ramallah warteten Hunderte Menschen auf die Freilassung von 200 palästinensischen Gefangenen, die als Helden gefeiert werden, während sie von Israel als Mörder angesehen werden. Unter den freigelassenen Gefangenen sind auch verurteilte Attentäter, was die Emotionalität des Austausches verstärkt und die Kluft zwischen den beiden Seiten weiter vertieft.
Die Zahl der Palästinenser in israelischer Haft hat sich seit Beginn des Konflikts auf fast 10.000 verdoppelt, was zusätzliche Spannungen in der Region hervorrufen könnte.
Die Rückkehr von Zehntausenden geflüchteten Palästinensern in ihre Heimatorte im Norden des Gazastreifens ist ein weiteres Zeichen der Veränderungen in der Region. Diese Rückkehr erfolgte nach der Öffnung des Nordkorridors, was die humanitäre Situation in den betroffenen Gebieten weiter verbessern könnte. Dennoch gibt es im Süden des Gazastreifens Berichte über monatelange Bombardierungen, die die Rettungsarbeiten und die Identifizierung der Toten erheblich erschwerten, wie die Zivilschutzteams berichten.
Die Zukunft der Waffenruhe und der Geiselangelegenheiten
Die bereits eingesetzte Waffenruhe hat noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Während die Verhandlungen über die zweite Phase des Geiselangebots in 16 Tagen beginnen sollen, bleibt die gesellschaftliche Lage in Israel angespannt. In Tel Aviv gibt es anhaltende Sorgen um Angehörige, die noch in der Gewalt der Hamas sind. Cherut Nimrodi ist besonders besorgt um ihren Sohn Tamir, der nicht in der ersten Phase der Geiselbefreiung berücksichtigt wurde und dessen Schicksal ungewiss bleibt.
Währenddessen hat die Hamas bis jetzt insgesamt acht Geiseln freigelassen, darunter zwei mit Verbindungen nach Deutschland. Die Verhandlungen rund um den Geiselaustausch und die Koordination humanitärer Hilfe sind nach monatelangen Gesprächen zwischen Katar, den USA und Ägypten intensiver geworden, was die Hoffnung auf Dauerfrieden anheizt, so berichtet Tagesschau.