
Am 17. März 2025 stehen die Friedensgespräche zwischen der kongolesischen Regierung und der von Ruanda unterstützten M23-Rebellengruppe kurz bevor. Dies markiert einen bemerkenswerten Wendepunkt im seit Jahren regional wütenden Konflikt, der maßgeblich durch Kämpfe um die wertvollen Mineralressourcen im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) geprägt ist. Die Gespräche in Angola, die am 18. März beginnen, sind eine direkte Reaktion auf die eskalierenden Kämpfe in der Region, besonders nach der Eroberung strategisch wichtiger Städte wie Goma und Bukavu durch die M23.
Nachdem die Gespräche, die zuvor von der DRC abgelehnt wurden, nun stattfinden, haben sowohl die M23 als auch die kongolesische Regierung ihre Teilnahme bestätigt. Eine Delegation der M23 wurde nach Luanda, der angolanischen Hauptstadt, entsandt. M23-Sprecher Lawrence Kanyuka bestätigte die Entsendung und wies darauf hin, dass die Rebellen die kongolesische Führung zur Verhandlung gezwungen hätten, um einen Dialog für den Frieden einzuleiten. Präsident Felix Tshisekedi hatte bis vor Kurzem direkte Verhandlungen abgelehnt, was die vorherigen Ansätze zur Konfliktlösung behinderte, die im Dezember unerwartet abgesagt wurden.
Hintergrund des Konflikts und Humanitäre Krise
Der Konflikt hat tiefere Wurzeln, die bis zum Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 zurückreichen. Die M23 ist lediglich eine von rund 100 bewaffneten Gruppen, die in der Region aktiv sind und um Einfluss kämpfen. Laut den Vereinten Nationen wird die M23 von etwa 4.000 Soldaten aus Ruanda unterstützt, was die Situation weiter kompliziert. Der Konflikt hat eine der schlimmsten humanitären Krisen weltweit ausgelöst, mit über sieben Millionen Vertriebenen und mehr als 7.000 Toten seit Jahresbeginn.
Die humanitäre Lage verschlechtert sich täglich. In den letzten Wochen wurden Berichte über Kämpfe in den Städten Bweremana und Minova veröffentlicht. Minestens 18 Menschen, darunter Zivilisten, wurden in diesen Auseinandersetzungen getötet. Über 178.000 Menschen haben aufgrund der Kämpfe ihre Heimat verloren, und lokale NGOs berichten von schwerem humanitären Zugang in betroffenen Gebieten. Die Selbstverteidigungskräfte der DRC, die FARDC, kämpfen an vielen Fronten gegen die M23, die mehrere Dörfer im Nord-Kivu und Süd-Kivu kontrolliert.
Internationale Bemühungen und Ausblick
Angola hat sich als Vermittler im Konflikt etabliert und versucht seit Monaten, einen Waffenstillstand zu erreichen. Die aktuellen Friedensgespräche in Luanda könnten eine Möglichkeit darstellen, die anhaltende Gewalt zu beenden, nachdem frühere Verhandlungen aufgrund von Differenzen zwischen der M23 und der DRC nicht stattfanden. Die Gespräche wurden abgesagt, weil Ruanda einen direkten Dialog zwischen den beiden Konfliktparteien über den Anforderungen einer friedlichen Lösung bevorzugt hatte.
Die Zivilgesellschaft in der DRC drängt auf klare Maßnahmen gegen die M23-Rebellen. Sie fordert die Regierung auf, entschlossen gegen die mutmaßlichen Gräueltaten vorzugehen, die in letzter Zeit in den Konfliktgebieten verübt wurden. Die UN hat ebenfalls Maßnahmen ergriffen und eine Kommission zur Untersuchung der beiden Seiten zugesprochenen Gräueltaten eingerichtet, darunter schwere Vorwürfe wie Vergewaltigungen und Tötungen.
Wie sich die Situation entwickeln wird, bleibt ungewiss. Allerdings könnte der bevorstehende Austausch zwischen den Konfliktparteien und das Engagement Angolas als Vermittler einen wichtigen Schritt in Richtung Stabilisierung und Frieden in der Region darstellen.
Für weitere Informationen über die Entwicklungen in der DRC und der M23-Rebellengruppe konsultieren Sie die Berichte von Al Jazeera, Newsday und kongo-kinshasa.de.